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Tarifverhandlungen am Krankenhaus Weißwasser: Keine Einigung

Weißwasser: Trotz mehrstündiger Gespräche konnten Arbeitgeberseite und Gewerkschaft in Tarifstreit am Krankenhaus Weißwasser keine Einigung erzielen. Es drohen Streiks.

Krankenhaus Weißwasser

Krankenhaus Weißwasser

Bild: Keil

Am 25. April hatte es bereits einen Warnstreik am Kreiskrankenhaus gegeben. Nun könnten weitere Arbeitskampfmaßnahmen folgen. Denn in einer weiteren Tarifverhandlungsrunde für den nichtärztlichen Dienst am 6. Mai konnte wieder keine Einigung erzielt werden. Die Gewerkschaft ver.di fordert 3.000 Euro Inflationsausgleich für organisierte Gewerkschaftsmitglieder und eine Tariferhöhung von 2 Prozent ab April 2024.

 

Das Angebot des Landkreises sowie der Geschäftsführung beinhaltete eine Tarifsteigerung von 2 Prozent ab Juli 2024 für alle Mitarbeiter, eine Inflationsausgleichsprämie von 2.800 Euro für Mitglieder der Gewerkschaft ver.di sowie 1.200 Euro für alle weiteren Mitarbeiter im nichtärztlichen Dienst bei einer Laufzeit bis 31. Dezember 2024.

 

„Die Steigerung um 10 Prozent für Auszubildende sowie die Inflationsausgleichsprämie von 620 Euro war nie strittig und bereits in der ersten Gesprächsrunde bestätigt“, heißt es aus der Kreisverwaltung. Die Arbeitgeberseite hoffe, dass aufgrund der minimalen Unterschiede zwischen Forderung und Angebot eine Einigung am Verhandlungstisch gefunden werden kann. „Jeder Streiktag gefährdet nicht nur die Existenz des Krankenhauses, sondern auch die Versorgung der Patienten. Die Geschäftsführung steht weiterhin für offene Gespräche und eine gemeinsame Lösungsfindung zur Verfügung.“

 

Die Gewerkschaft hatte im April zu einem ersten Warnstreik aufgerufen. „Die Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbH ist ein elementarer und nicht wegzudenkender Teil der Gesundheitsversorgung der Region. Seit Jahren üben die Beschäftigten Verzicht, hinsichtlich ihrer Einkommens- uns Arbeitsbedingungen und tragen diesbezüglich schon längst die rote Laterne der Letzten. So kann es doch nicht weiter gehen. Die Arbeit in der Pflege, speziell im Krankenhaus, muss angesichts des bestehenden und weiterwachsenden Fachkräftemangels unbedingt gestärkt werden“, sagte Theresa Menzel, ver.di- Gewerkschaftssekretärin im Bereich Ostsachsen, damals.

 

Update vom 10. Mai: Auf Nachfrage hat uns die Gewerkschaft ver.di mitgeteilt, dass sie auch eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 10 Prozent ab Januar fordert. "Eine verbindliche Zusage für eine Erhöhung der Tabellenentgelte ab 2025 gab es nicht und die Arbeitgeberseite schien diesbezüglich bis zuletzt nicht gesprächsbereit", teilt Gewerkschaftssekretärin Theresa Menzel mit. Dies sei für die Beschäftigten nicht nachvollziehbar, zumal sie zumal sie ohnehin bereits die rote Laterne der Einkommensbedingungen der umliegenden Krankenhäuser tragen würden. "Die Beschäftigten brauchen in der Situation der letzten Jahre mehr als eine 2-prozentige Steigerung der Tabellenentgelte ab Juli in der Tasche! Aufgrund dessen war eine Einigung am 6. Mai nicht möglich", so Menzel. Die Gewerkschaft schließt nun weitere Warnstreiks nicht aus. Einen Termin für eine weitere Verhandlungsrunde gibt es bisher laut ver.di nicht, es liege von Arbeitgeberseite keine Anfrage bzw. kein Terminangebot vor.


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