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Straßentheaterfestival ViaThea verzaubert Görlitz

Mit dem Straßentheaterfestival ViaThea ist Görlitz am Wochenende wieder eine große Bühne. Insgesamt werden in dieser Zeit 29 Künstler und Künstlergruppen fast 140 Auftritte absolvieren.

Jeder kennt das Gefühl, an scheinbar bekannten Orten unverhofft ein neues Detail zu entdecken. Oft geschieht dies nicht willkürlich, sondern bedarf eines Impulses, einer außergewöhnlichen Situation, die unsere Sinne schärft und uns aufmerksam macht für Details. Das Internationale Straßentheaterfestival ViaThea bietet diese Situationen in Vielzahl. Inspiriert durch die unterschiedlichen Handschriften und Formensprachen der Darstellenden Künste wird der an Geschichte und Geschichten so reiche Stadtraum der Europastadt Görlitz/Zgorzelec viel intensiver erlebbar, als im gewohnten Lebensalltag. Alle Görlitzer können so während des Festivals ihr Lebensumfeld Jahr für Jahr aus neuen Perspektiven kennenlernen. Und allen Gästen bietet das ViaThea einen ästhetisch konzentrierten Zugang zur Neißestadt, der sich einprägt. In der besonderen Atmosphäre während des Festivals ist das immer wieder fühlbar. Das ViaThea ist damit Stadtmarketing im besten Sinne des Wortes. Denn es strahlt einerseits weit über die Region hinaus, andererseits stiftet es Identität und Gemeinsinn vor Ort. Das ist auch der Grund, warum so viele Menschen und Unternehmen bereitstehen, wenn es gilt, einen engagierten Beitrag für das Festival zu leisten, ob durch den Kauf eines Programmheftes, als Sponsoren, Spender und Förderer oder als ehrenamtliche Helfer des unersetzlichen Fördervereins ViaThea. Neue Orte Zwei geschichtsträchtige Görlitzer Orte sind 2016 erstmals Veranstaltungsorte des ViaThea: Das „Gleis 1“, ehemalige Mitropa im Bahnhof wird zum Restaurant „Copacabana“ der spanischen Gruppe „Ponten Pie“. Für die Vorstellungen an diesem Ort ist die Zuschauerzahl auf 100 Personen begrenzt, kostenlose Eintrittskarten sind im Festivalbüro (Demianiplatz 2) oder an der Abendkasse 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn erhältlich. Auf dem Nikolaifriedhof sind außerdem die Ergebnisse des Jugend-Workshops „Power of Diversity“ zu sehen. Die Welt des Tanzes Passend zum Tanzjahr 2016 werden im Verlauf des Festivals mehrere Gruppen auf sehr unterschiedliche Weise die Welt des Tanzes entdecken. Aktrobatisch wird es bei den Belgiern „Carré Curieux, Cirque vivant!“ auf dem Theatervorplatz. Sie präsentieren eine einmalige Zirkusdisziplin, den freien chinesischen Mast. Auf eine neue Erkundung des eigenen städtischen Alltags laden die „Asphaltpiloten“ bei „Tape Riot“. Dazu nutzen die Künstler visuelle Tape-Kunst, Sounds und Bewegung. Das Trio „Da Motus!“ aus der Schweiz, das regelmäßigen Festival-Besuchern bereits bekannt sein dürfte, geht in „Take-air“ auf choreographische Art das Ausdruckspotenzial des Atmungsvorganges auf den Grund. Auch die Görlitzer Tanzcompany wird während des ViaTheas ihre beiden Produktionen „AQUA“ und „Romeo und Julia“ im Stadthallengarten zeigen. Exklusiv beim ViaThea Auch Jugendliche aus Deutschland, Polen, Albanien und Algerien zeigen beim Festival ihr tänzerisches Können. Nachdem sie beim Workshop „Power of Diversity“ eine eigene Hip-Hop und Rap-Produktion erarbeitet haben, ist diese exklusiv beim ViaThea zu sehen. Aus der Gruppe der jungen Künstlern werden bis zu drei ausgewählt, die 2017 mit den Profis vom Aktionstheater „PAN.OPTIKUM“ und weiteren Jugendlichen aus sechs europäischen Ländern eine Straßentheater-Produktion erarbeiten.
Wie viele Künstler beim ViaThea auftreten und warum mancher von ihnen eine Extrawurst bekommen wird, erfahren Sie im Innenteil Auftritte an 15 Orten Auf dem Programm stehen an den drei Festivaltagen des ViaThea vom 7. bis 9. Juli an 15 Orten Auftritte von 29 Künstlergruppen. Natürlich kommt auch die kulinarische Seite nicht zu kurz. Zahlreiche Gastronomen werden auf dem Festival wieder viele Leckereien anbieten, unter anderem eine für das Festival kreierte Bratwurst. 85 Auftritte von 14 In-Künstlern (mit Gage) werden an den drei Festivaltagen für Unterhaltung sorgen. Von Akrobatik über Musik bis hin zur Feuershow bereichern außerdem mehr als ein Dutzend Off-Künstler (ohne Gage) aus Görlitz und Umgebung das Festival mit ihren insgesamt 54 Darbietungen.
Für das leibliche Wohl sorgen die zahlreichen Gastronomen, die während des ViaThea auf dem Marienplatz, dem Waidhausplatz und dem Obermarkt für die Gäste bereitstehen. Auf dem Obermarkt wurde in diesem Jahr der Platz für die gastronomische Versorgung sogar erweitert. Extrawurst Auf den (Papp)Tellern und in den Brötchen landen wird auch in diesem Jahr eine spezielle ViaThea-Wurst. Vergangenes Jahr war es eine Bratwurst mit Kirschpaprika, in diesem Jahr hat sich die Niederschlesische Wurstmanufaktur in Görlitz vier neue Varianten einfallen lassen. „Eine unserer Kernkompetenzen ist die Produktentwicklung. Das macht uns Spaß“, sagt Geschäftsführer Claus Hein. So standen diesmal eine feine Bratwurst gefüllt mit Dijon-Senf, ein deftiger Feuerbeißer, eine mit Käse gefüllte und Frühstücksspeck ummantelte Bratwurst und eine mit Kräutern der Provence verfeinerte Wurst zur Auswahl. Die wurden gemeinsam mit dem ViaThea-Förderverein verkostet. Schließlich entschied man sich für die Wurst mit den Kräutern der Provence. Natürlich dürfen beim ViaThea nicht nur die ViaThea-Würste auf dem Grill landen, aber an vielen Ständen wird man die „Extrawurst“ bekommen. (pm/T. Keil)
Kurz und knapp • 3 Festivaltage (7. bis 9. Juli):
• Donnerstag, 17 Uhr bis 23 Uhr
• Freitag: 17 Uhr bis 22 Uhr
• Samstag: 17 Uhr bis 22 Uhr • Zum ViaThea im Internet gehts hier lang.


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