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Sollte der Weihnachtsmann auf eine Kutsche umsteigen?

Gibt's dieses Jahr eine weiße Weihnacht? Und wie sah's eigentlich in den vergangenen Jahren aus? Wir haben mal nachgefragt.

Schnee gab es im Dezember schon genug. Die weiße Pracht, die hier beispielsweise am 12. Dezember in Ludwigsdorf zu bestaunen war, wird aber wohl bis Weihnachten getaut sein.

Schnee gab es im Dezember schon genug. Die weiße Pracht, die hier beispielsweise am 12. Dezember in Ludwigsdorf zu bestaunen war, wird aber wohl bis Weihnachten getaut sein.

Bild: T. Keil

Alle Jahre wieder stellt sich in der Adventszeit die gleiche Frage: Wird es dieses Jahr weiße Weihnachten geben? Und alle Jahre wieder gibt es auch die gleichen Diskussionen darüber, wie es in den vergangenen Jahren aussah. Die Erinnerung kann trügen. Sprachen 2017 alle vom Rekordwinter? Oder waren doch eher 2018 die Schneeschaufeln knapp, weil alle so fleißig Schnee schippen mussten? Und vor allem: Lag der Schnee schon Heiligabend? Wir haben beim Deutschen Wetterdienst nachgefragt.

 

Für die Landkreise Bautzen und Görlitz wollten wir wissen, ob am 24. Dezember in den vergangenen Jahren Schnee lag. Die Antwort fällt ernüchternd aus. Sagen wir es mal so: An den Rentierschlitten sollte der Weihnachtsmann vielleicht ein paar Räder schrauben oder gleich auf eine neue Kutsche umsteigen, wenn er nicht von Haus zu Haus immer auf die dank Weihnachtszauber verliehene Flugfähigkeit von Rudolph, Dancer, Prancer und Co. zurückgreifen will.

 

Neun Wetterstationen im Landkreis Bautzen und acht im Landkreis Görlitz sagen, dass seit 2013 an Heiligabend gar kein Schnee mehr lag. „Keine Schneedecke vorhanden“ heißt es hier in den Daten des Wetterdienstes. Von Weißwasser bis Zittau und Hoyerswerda bis Sohland an der Spree gab’s also häufig eher triste als weiße Weihnacht. Ganz ausgeschlossen ist allerdings nicht, dass hier und da doch Schnee lag, denn zum einen steht nicht in jedem Ort eine Wetterstation und zum anderen wurde am 24. Dezember um 7 Uhr gemessen.

 

2012 ist das letzte Jahr, in dem an den Wetterstationen am 24. Dezember Schnee lag. Hier weist die Statistik für den Kreis Bautzen zumindest vielerorts Schneereste aus, für Pulsnitz sogar Schneeflecken und in Sohland eine, wenn auch durchberochene, Schneedecke. Aber mal ehrlich, nach Schlittenfahren und Schneeballschlacht klingen „Schneereste“ und „Schneeflecken“ auch nicht unbedingt. Für den Kreis Görlitz sah’s auch 2012 noch ein wenig schneeloser aus. Schneeflecken in Boxberg und Waldhufen, dazu hier und da ein paar Schneereste. Richtig viel Schnee zu Weihnachten gab es in beiden Kreisen zuletzt 2010.

 

Prognose: Tauwetter statt Schneepracht

 

Und wie sieht’s dieses Jahr aus? Wir haben um eine Prognose gebeten. Aktuell sieht man beim Deutschen Wetterdienst die Chance, das Heiligabend Schnee liegt, bei nahezu null. „Wir beobachten gerade das typische Tauwetter kurz vor Weihnachten“, sagt uns ein Mitarbeiter. Für den 24. Dezember rechnet man mit bis zu 11 Grad, auch an den Tagen davor werden die Temperaturen demnach weit aus dem Minusbereich klettern und die weiße Pracht dahinschmelzen lassen. Zumindest für die Feiertage gibt es aber eine kleine Chance, dass hier und da doch ein paar Schneeflocken vom Himmel fallen.


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