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Seniorin "verliert" ihr Auto auf Truppenübungsplatz

Die Suche nach einem vermissten Renault Modus hat die Polizei Mittwoch und Donnerstag im Raum Niesky beschäftigt. Eine 77-Jährige hatte sich Mittwochnachmittag Hilfe suchend an die Polizei gewandt.
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Die Seniorin war ihrer Meinung nach mit ihrem Renault Modus im Raum Waldhufen/Jänkendorf unterwegs und hatte sich auf einem Weg abseits öffentlicher Straßen festgefahren. Dort ließ sie den Wagen stehen und ging zu einer Straße, an der sie eine Frau aufnahm und nach Hause fuhr. Nur: wo genau das war und wo ihr Auto nun steht, dass wusste die 77-Jährige nicht mehr so genau. Die Polizei suchte nach dem Kleinwagen und bat über die Medien auch die Bürger der Region um Mithilfe. Dankenswerterweise meldete sich die Frau bei der Polizei, die die Seniorin an der Straße aufgelesen hatte. Die Rietschenerin gab den entscheidenden Hinweis, denn sie hatte die 77-Jährige auf der B 115 unweit der Panzerüberfahrt bemerkt. Offenbar hatte die Seniorin komplett die Orientierung verloren. Die Bundespolizei teilte dem Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz schließlich mit, dass Mitarbeiter der Bundeswehr den gesuchten Renault mitten im Truppenübungsplatzareal festgefahren aufgefunden hatten. Der Fundort war gut 25 Kilometer von dort entfernt, wo die 77-Jährige meinte, gewesen zu sein. Wie sie überhaupt bis dorthin - bei geschlossenen Schranken und laufenden Übungsbetrieb - gekommen war, blieb ein Rätsel. Die Beamten teilten der Seniorin den Fundort des Wagens mit. In Abstimmung mit der Truppenübungsplatzkommandantur wird sie sich um die Abholung ihres Fahrzeugs kümmern.

Heikles Thema

Den geschilderten Sachverhalt nahm die Polizei zum Anlass, um ein heikles Thema anzusprechen. In der Polizeimeldung hieß es: „Mobilität ist ein hohes und wertvolles Gut. Das weiß auch die Polizei. Besonders älteren Menschen fällt es allzu verständlich schwer, darauf zu verzichten, denn vor allem in ländlichen Regionen bedeutet es nicht selten einen enormen Mehraufwand, um im Alltag zurechtzukommen. Dennoch sollten Sie im Kreise der Familie über dieses Thema sprechen und eine Lösung finden, wenn festzustellen ist, dass jemand aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen nicht mehr in der Lage ist, ein Kraftfahrzeug sicher im Straßenverkehr zu führen. Die Thematik birgt viel Konfliktpotential in sich, jedoch ist dieser schwierige Weg allemal besser, bevor Menschen zu Schaden kommen.“


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