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Senckenbergs verborgene Schätze

Die Sammlungen der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung umfassen nahezu 38,5 Millionen Objekte. Viele dieser Präparate bleiben den Besuchern jedoch verborgen. Für die neue Sonderausstellung „Senckenbergs verborgene Schätze“ wurden einige dieser Kostbarkeiten aus den fünf sammelnden Standorten in Frankfurt, Görlitz, Dresden, Weimar und Müncheberg zusammengetragen und ans Tageslicht geholt.
In der neuen Sonderausstellung zeigt Senckenberg Kostbarkeiten und Kurioses aus seinen fünf Sammlungsarchiven. Foto: Köpcke/Weinhold

In der neuen Sonderausstellung zeigt Senckenberg Kostbarkeiten und Kurioses aus seinen fünf Sammlungsarchiven. Foto: Köpcke/Weinhold

Diese zum Teil vorher noch nie ausgestellten Schätze werden nun im Naturkundemuseum Görlitz zu sehen sein. Die Ausstellung eröffnet am 22. Januar, 18 Uhr, im Museum am Marienplatz und steht den Besuchern bis 15. Mai offen. Unter den Ausstellungsgegenständen befinden sich kuriose, außergewöhnliche und besondere Exponate. So zum Beispiel das Okapi, eine nur selten zu sehende Waldgiraffe aus dem Bestand des Görlitzer Senckenberg Museums. Es wurde von Tomasz Soko?owski präpariert und stellt das größte Objekt in der Ausstellung dar. Ebenfalls rar sind die gläserne Seegurke und der Anglerkalmar des weltberühmten Glasbläsers Leopold Blaschka aus Dresden. Im 19. Jahrhundert konnten Meerestiere und -pflanzen nicht lebensecht konserviert oder nachgebildet und somit bewahrt werden. Der aus Nordböhmen stammende Leopold Blaschka stellte mit seinem Sohn Rudolph viele dieser Meeresorganismen aus Glas nach, jedoch verschwand mit ihrem Tod auch das Wissen über diese einzigartige Kunstfertigkeit. Nur wenige Modelle überdauerten die Zeit und werden heute weltweit in Museen und Sammlungen als besondere Schätze gehütet. Alle Exponate erzählen ihre eigene Geschichte, die in den beiliegenden Geschichtenbüchern nachzulesen sind. So erfährt man in der Ausstellung, dass die ausgelegten Hundeschädel keine gewöhnlichen sind. Sie gehörten dem Frankfurter Lebemann und Hundezüchter Karl Hopf, der seine Sammlung 1908 dem dortigen Senckenberg Museum übergab. Später entpuppte er sich als Giftmörder seiner drei Ehefrauen. Auch viele regionale Geschichten werden erzählt, so von den ehemals im Riesengebirge ansässigen Mornellregenpfeifer und Haselhuhn, deren Bestände mittlerweile gänzlich erloschen sind. Oder von dem im Schwarzen Schöps entdeckten Edelkrebs, der in den Görlitzer Sammlungen konserviert wurde und Zeuge für das Vorkommen dieser Art in der Oberlausitz ist. Ergänzt werden die Originalobjekte durch Bildkompositionen der Fotografen Sebastian Köpcke und Volker Weinhold.


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