

Ab diesem Jahr geht es international zu, die Lehrveranstaltungen werden erstmals in englischer Sprache angeboten. Endaweke Wendim Boggale aus Äthiopien und Oyundelger Khurelpurev aus der Mongolei sind die beiden ausländischen Studenten. Sie sind das erste Mal in Europa und werden, gefördert vom Dietmar Schmid Education Fond in Frankfurt, in den kommenden zwei Jahren in Görlitz und Zittau studieren. „Ich erhoffe mir von dem Studium, meine Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern“, sagt der 40-Jährige Endaweke aus Addis Abeba. Er war bereits an einigen internationalen Forschungsprojekten beteiligt, zuletzt an der Entdeckung von 55 neuen Schmetterlingsarten in Äthiopien. Nach seinem Masterabschluss möchte er sich dann wieder in seinem Land dem Artenschutz widmen, der ihm besonders am Herzen liegt. Die 22-jährige Oyundelger hat zuvor ihren Bachelor in „Ökologie und Umweltschutz“ an der Staatlichen Universität der Mongolei in Ulaanbaatar absolviert, zwischen der eine langjährige Kooperation mit dem Görlitzer Senckenberg Forschungsinstitut besteht. Die Studentin kannte schon einige deutsche Professoren aus ihren Vorlesungen in der Heimat, nun setzt sie die Tradition des Austausches in Görlitz fort. Wie sie sich hier fühlt: „Sehr gut, ich habe sogar schon einen Deutschkurs an der Volkshochschule begonnen.“ Der Studiengang ist weltweit einmalig, denn er kombiniert biologische Expertise mit der Fähigkeit, eine Museumssammlung anzulegen, zu betreuen und fachlich zu erweitern. Diese Sammlungen bilden als Archive des Lebens die Grundlage für taxonomische - also sich mit der Vielfalt der Arten, ihrer Beschreibung und wissenschaftlichen Einordnung befassenden - Fragestellungen sowie für ökologische Untersuchungen. Die Studenten lernen direkt bei den Museumswissenschaftlern die Vielfalt der Organismen auf der Erde kennen - von den Plattwürmern bis zu den Säugetieren und von den Pilzen bis zu den Bäumen. Aber auch Fossilien und Geologie stehen auf dem Lehrplan. Im Rahmen des Studiums werden die Studenten in aktuelle Forschungsprojekte einbezogen und lernen so von der Pike auf, wie man Organismen in die Museumssammlungen einarbeitet und dadurch für die Zukunft verfügbar hält.