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Im GHT geht‘s ums Geld

Görlitz. »KAPITAL« prangt in großen Lettern auf dem neuen Spielzeitheft. Das Gerhart-Hauptmann-Theater macht es zum Motto der neuen Spielzeit. Die bringt 17 Premieren mit sich.

»Derzeit gibt es so viel Geld auf der Welt, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit«, sagt Intendant Daniel Morgenroth. »Gleichzeitig sind vier Milliarden Menschen in den letzten fünf Jahren ärmer geworden, als sie es vorher waren.« Über dieses Phänomen der Ungleichverteilung müsse man nicht nur global, sondern auch heruntergebrochen auf unseren Landkreis sprechen. Und genau das will das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau in der neuen Spielzeit tun und hat das »KAPITAL« zum neuen Spielzeitmotto gemacht.

 

In Zeiten, in denen große Konzerne Rekordgewinne einfahren und die reichsten Menschen immer reicher werden, die öffentlichen Kassen aber oft aus dem letzten Loch pfeifen, will sich das Theater Fragen wie »Wo kommt Geld her?«, »Wie wird es verteilt und ist diese Verteilung gerecht?« und »Wie viel Geld ist zu viel oder zu wenig?« widmen.

 

Lausitzfunken zum Start

 

In der Spielzeit 24/25 stehen 17 Premieren, sieben philharmonische Konzerte, fünf Unterhaltungskonzerte, das Weihnachtskonzert und natürlich viele Wiederaufnahmen auf dem Spielplan. Die Spielzeit beginnt diesmal sehr früh. Bereits am 24. August gibt es gemeinsam mit dem Lausitz Festival und der EuropaChorAkademie unter dem Titel »Freude schöner Lausitzfunken« ein Sonderkonzert auf dem Altstadtfest. Hier wird der neue Generalmusikdirektor Roman Brogli-Sacher Beethovens 9. Sinfonie dirigieren.

 

Eine besondere Premiere, genauer eine Uraufführung, erwartet die Besucher am 22. März 2025 in Görlitz. Das GHT bringt die Oper »Gramsci« von Cord Meijering auf die Bühne und macht daraus einen Doppelabend. »Das Ganze war von Anfang an von Meijering als Doppelabend konzipiert mit Puccinis ‚Suor Angelica‘», sagt Daniel Morgenroth. Beide Opern seien in der Orchestrierung ähnlich und bildeten auch Inhaltlich eine Klammer, so der Intendant.

 

Nach Malfi! kommt Gatsby!

 

Das GHT bekommt immer noch fast wöchentlich Anfragen vom Publikum, ob "Malfi!" wiederkommt. Für Malfi-Fans gab es bei der Spielzeitvorstellung eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte: Das Stück wird nicht nochmal gezeigt. Das geht nicht, weil der Alte Güterbahnhof derzeit zur Ausweichspielstätte des Theaters umgebaut wird. Die gute Nachricht: Auf immersives Theater muss das Publikum nicht verzichten. Auch in der neuen Spielzeit wird es ein spartenübergreifendes, immersives Theaterstück geben. Aufgeführt wird es in den vormaligen Kema-Werken. Die werden umgestaltet zur Villa von Jay Gatsby, der Schlüsselfigur aus F. Scott Fitzgeralds Roman »Der große Gatsby« Premiere feiert »Gatsby!« am 10. Mai 2025.

 

GHT bietet neue Werbeoptionen

An den Diskussionen um das liebe Geld kommt das Theater selbst natürlich auch nicht vorbei. Der Wasserschaden will behoben werden, gleichzeitig wird debattiert, ob sich der Kreis das Theater noch leisten kann. Kurzum, das Theater braucht Geld und hat sich deswegen entschlossen, eine neue Werbemöglichkeit anzubieten. Firmenlogos können in Zukunft auf den Kragen des Chores und den Kostümen der Solisten platziert werden. Außerdem spielt die Neue Lausitzer Philharmonie vor den Konzerten auf Wunsch Unternehmensjingle und auf der Übertitelanlage im Theater können Werbebotschaften eingespielt werden. »In diesen harten Zeiten muss sich auch das Theater noch mehr dem Sponsoring öffnen«, sagt Daniel Morgenroth.

 


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