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IHK richtet sich im Landkreis Görlitz neu aus

Zittau. Die IHK-Geschäftsstelle in Zittau bekommt einen neuen Leiter. Damit richtet sich die Kammer im Kreis Görlitz auch neu aus. Der neue Chef ist kein Unbekannter.

Matthias Schwarzbach (links) und sein Nachfolger in der IHK-Geschäftsstelle Zittau, Frank Großmann.

Matthias Schwarzbach (links) und sein Nachfolger in der IHK-Geschäftsstelle Zittau, Frank Großmann.

Bild: T. Keil

Ende Juni ist für Matthias Schwarzbach Schluss. Dann verabschiedet sich der langjährige Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Zittau in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Frank Großmann. Der 55-Jährige arbeitet seit 1991 für die IHK, Leitet seit 2015 bereits die Geschäftsstelle in Görlitz. In Zukunft wird er die Geschicke beider Geschäftsstellen lenken.

 

Damit will sich die IHK im Landkreis auch neu ausrichten. Die beiden Geschäftsstellen bleiben, für die Unternehmen gibt es aber in Zukunft mit Frank Großmann einen Ansprechpartner. »Das Ziel ist es, den Landkreis zukünftig auch strategisch als Ganzes in den Blick zu nehmen«, sagt Lukas Rohleder, Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden.

 

Als Einsparmaßnahme oder Stellenabbau will er die Maßnahme dagegen nicht verstanden wissen. »Wir haben in Zittau eine zusätzliche Stelle geschaffen und mit einer Wirtschaftsförderin besetzt. Die Zahl der Mitarbeiter bleibt also gleich«, so Rohleder. Auch der Fortbestand zweier Geschäftsstellen im Kreis habe nie zur Debatte gestanden. Dass man sich jetzt für die Lösung mit nur einem Leiter entschieden habe, sei auch den Erfahrungen aus dem Kreis Bautzen geschuldet. Hier leitet Jeanette Schneider bereits seit Längerem die Geschäftsstellen in Bautzen und Kamenz. Damit habe man gute Erfahrung gesammelt.

 

Im Kreis Görlitz beschäftigt die IHK Dresden aktuell zehn Mitarbeiter. Mehr als in jedem anderen Landkreis im Kammergebiet. Die sind für rund 12.500 Mitglieder (Stand: Januar 2022) da. »Die Zahl der Mitarbeiter soll auch so bleiben«, sagt Lukas Rohleder. Man habe die Oberlausitz besonders im Blick, weil vieles hier durch den Strukturwandel noch drängender sei.

 

Wichtigstes Thema: Fachkräftemangel

 

Was auf ihn zukommt, wo bei den Unternehmen vor allem der Schuh drückt, das weiß Frank Großmann. »In der aktuellen Situation ist das natürlich das Thema Energie, das belastet ganz viele Unternehmen.« Schon länger auf der Agenda und wohl auch in Zukunft die größte Baustelle ist aber der Fachkräftemangel. Hier geht es neben der Fachkräfteausbildung- und anwerbung auch darum, andere Lösungen zu finden, etwa durch das Optimieren von Prozessen.

 

»Wir werden das Problem des Fachkräftemangels aufgrund der demographischen Situation nicht lösen, wenn es hier nicht insgesamt einen Paradigmenwechsel gibt«, sagt Matthias Schwarzbach. Der größte Hemmschuh sei aus seiner Sicht die »wahnsinnige Bürokratie«, die Vorschriften und Standards, die den Unternehmen übergestülpt werden. »Darunter ächzen die Firmen nur noch und können ihrem eigentlichen Job, nämlich zu produzieren oder Dienstleitungen zu erbringen, gar nicht mehr nachkommen«, so Schwarzbach. Dadurch werde das Unternehmertum immer unattraktiver. Gerade im Blick auf den Gesundheitssektor werde im Bange. Er hoffe, dass gerade in Bezug auf ausländische Fachkräfte hier endlich ein Prozess einsetzt, der die heute extrem langwierige Bürokratie vereinfacht.


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