Der Turiuswinkel der Kulturinsel Einsiedel ist jetzt ein eigenständiger Park. Das Turihallum ist inzwischen fertig gebaut. Damit hat sich der Park einen Allwetterbereich geschaffen und kann damit vom Saison- auf Ganzjahresbetrieb umschwenken.
Große Sprünge sind bei den Turisedern gerade nicht möglich. Corona hat der Kulturinsel Einsiedel, auch bekannt als Geheime Welt von Turisede, große Einbußen beschert. Genaue Zahlen will Turisede-Chef Jürgen Bergmann nicht nennen. Trotz virusbedingter Einnahmeausfälle will man Besuchern aber neues bieten. „Momentan sind keine großen Investitionen möglich, aber irgendetwas muss man immer tun“, sagt Jürgen Bergman. Wer den Freizeitpark in Zentendorf zum zweiten Mal besuche, müsse eine Entwicklung sehen, sonst komme er nicht wieder.
In den vergangenen Wochen und Monaten wurde daher an verschiedenen Stellen im Freizeitpark fleißig gewerkelt. Am vergangenen Sonntag eröffnete der auf polnischem Territorium gelegene Turiuswinkel nach grundlegender Umgestaltung seine Pforten. Corona hatte den Parkteil ein wenig in einen Dornröschenschlaf versetzt, Diebstähle, Vandalismus, Hochwasser und wuchernde Vegetation taten ein Übriges. Gemeinsam mit vielen polnischen Helfern wurde jetzt viele Wochen lang Vorhandenes überarbeitet und Neues hinzugefügt. Wasserspielplatz, Tretautoparcour und Paddelteich zum Spielen, dazu Übernachtungsangebote von großen Gemeinschaftsjurten bis zur Schamanenschaluppe und das Seh-Café zur Gastronomischen Versorgung und Emus, Kängurus, Streichelziegen, Gänse und die Büffel-WG als tierische Attraktionen, in Bielawa Dolna ist eine ganz eigene kleine, Welt entstanden. Da sich dieser Park zukünftig selbst tragen soll, wird im Turiuswinkel jetzt gesondert Eintritt verlangt.
Kein Saisonbetrieb mehr
Endlich fertig ist auch das Turihallum. Der Bereich über der Arbeitshalle der Kulturinsel bringt dem Park ein Allwetterangebot. Drinnen zu finden ist der „Pfad der Erleuchtung“, ein Erlebnisbereich, der an ein Computerspiel angelehnt ist. „Man wählt wie in einem Rollenspiel am PC einen Charakter, muss dann verschiedene Aufgaben lösen und erhält dadurch Erfahrungspunkte“, sagt Jürgen Bergmann. Für gelöste Aufgaben gibt es Karten, sogenannte Weißheiten. Wer alle beisammen hat, steigt ein Level auf und kann sich schwereren Aufgaben widmen. Außerdem gibt es im Turihallum auch Bereiche zum Verweilen, etwa die neue Bibliothek, deren Wände komplett aus Büchern bestehen.
Dank fertiggestelltem Turihallum fällt auf der Kulturinsel in diesem Jahr erstmals der Saisonbetrieb weg. „Wir wollten schon lange ein Angebot schaffen, dass winter- und regenfest ist“, sagt der Turisede-Chef. Das Turihallum und die angeschlossene Gastronomie sind überdacht und damit bei jedem Wetter nutzbar. Komplett beheizt ist der Bereich zwar nicht, aber an vielen Punkten wird es Heizstrahler geben, die von den Besuchern selbst eingeschaltet werden können und dann (per Zeitschaltuhr gesteuert) für einen gewissen Zeitraum wohlige Wärme spenden. Das Angebot für die Wintermonate richtet sich vor allem an Menschen aus der Region. Auch für das Personal bringt das Vorteile, denn man muss weniger Saisonkräfte einstellen, kann mehr Mitarbeiter ganzjährig beschäftigen.
Eines der großen Highlights auf der Kulturinsel ist das jährlich stattfindende Folklorum. Das Festival lockt jährlich rund 20000 Gäste nach Zentendorf. Die bekommen dann rund 450 Künstler auf 15 Bühnen zu sehen. Dazu gibt’s die Turisedischen Wettkämpfe, in denen man in Teams in Disziplinen wie Riesenei-Rollerei und tripodischem Tauziehen antritt. Tickets könne bereits online (
www.turisede.com) gekauft werden. Gefeiert wird vom 3. bis 5. September.