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Ein Sieg und drei Podiumsplätze in Ungarn

Drei Podiumsplätze und der erste Sieg für Steffi Halm – so lautet die Bilanz für Reinert Racing nach dem Rennwochenende auf dem Hungaroring nahe der ungarischen Hauptstadt Budapest.

„Wat den Eenen sin Uhl', ist den Annern sin Nachtigall.“ Dieses altdeutsche Sprichwort trifft sicher das Gefühl, das das Reinert Racing Team beim siebten Lauf zur FIA European Truck Racing Championship überkam. Ohne das Pech des einen hätte es den Erfolg der anderen eben nicht geben können. Zuallererst war das Rennwochenende vor insgesamt 32.000 Zuschauern ein Norbert Kiss-Festival. Der ungarische MAN-Pilot und Leader in der Meisterschaft stand nicht nur auf jedem Podium, er wurde von der euphorischen Masse gefeiert wie ein Popstar. Ihm am nächsten kam in den Sympathiebekundungen dann aber schon Steffi Halm. Dabei sah es am Samstagmorgen noch gar nicht danach aus. Die junge Schwäbin kam mit ihrem Reinert Racing MAN auf der regennassen Piste überhaupt nicht zurecht, ihr Teamchef und Kollege René Reinert war immer fünf bis sechs Sekunden pro Runde schneller. So reichte es für Steffi Halm für das erste Rennen auch nur zum 13. und vorletzten Startplatz, von so weit hinten war sie bisher noch nicht ins Rennen gegangen. Reinert dagegen hatte sich die sechste Startposition gesichert. Als es dann ins Rennen ging, hatten sich die Pistenverhältnisse deutlich verbessert. Halm kämpfte sich weit nach vorn, fuhr die fünftbeste Rundenzeit und beendete das Rennen schließlich auf dem neunten Platz. Den achten Platz und damit auch die Pole für das Folgerennen verpasste sie um nicht einmal eine Sekunde. Nachdem Reinert sich rundenlang ein Duell mit Frankie Vojtisek geliefert hatte, konnte er den tschechischen MAN-Piloten überholen, fuhr gleich einen 12-Sekunden-Vorsprung heraus und auf den fünften Platz vor. Dann aber sprach die Rennkommission eine 30-Sekunden-Stafe gegen Reinert aus, wegen einer Kollision mit dem spanischen Piloten Antonio Albacete schon in der Anfangsphase des Rennens. Der Lausitzer fiel so auf den zehnten Platz zurück, aber Steffi Halm rückte nun auf den achten Rang vor und hatte damit die Pole fürs nächste Rennen. Ohne das Pech ihres Teamkollegen hätte die MAN-Pilotin also nicht das Glück gehabt, von ganz vorn ins Rennen zu gehen. Sie übernahm gleich die Führung, währenddessen lieferten sich die Verfolger permanente Scharmützel. Das kam Steffi Halm nur zugute, konnte sie doch ihren Vorsprung weiter ausbauen. Als dann die Verhältnisse in der Verfolgermeute geklärt waren, kam diese noch einmal gefährlich nahe, allen voran der tschechische Buggyra-Pilot David Vrsecky und Lokalmatador Kiss. Mit knappem Vorsprung brachte die Reinert Racing Pilotin ihren ersten Sieg in der FIA ETRC schließlich ins Ziel. Da konnte Teamchef Reinert mit seinem achten Platz nicht ganz mithalten, aber die Euphorie im Team war enorm. Der Unternehmer aus der Lausitz spielte am Sonntag noch einmal die eher tragische Rolle im Teamduo. Nachdem er anfangs im ersten Rennen schon auf Podiumskurs war, geriet er mit Vrsecky aneinander und musste mit einem defekten Vorderreifen ausscheiden. Zwei Runden später explodierte der Motor des Buggyras von Adam Lacko, das Rennen wurde abgebrochen. Die Reinert-Mechaniker ergriffen die Chance, wechselten den Reifen noch auf Rennstrecke und zum Restart stand Reinerts MAN wieder parat, allerdings ohne echte Chance, denn der Lausitzer hatte ja schon zwei Runden Rückstand. Dennoch mischte er im Konzert anschließend kräftig mit und ebnete so seiner Teamkollegin Halm auch mit den Weg, an diesem Wochenende zum zweiten Mal aufs Podium zu kommen, diesmal auf den dritten Platz. Das sehr enge Abschlussrennen, in dem die Trucks auf den Plätzen vier bis neun im Ziel gerade mal sieben Sekunden auseinander lagen, beendeten die beiden Reinert-Racer schließlich auf den Positionen sechs (Reinert)  und sieben (Halm). Auch in der Teamwertung zeigte sich das Team Reinert Adventure, das René Reinert mit seinem MAN-Markenkollegen Jochen Hahn bildet, mit drei Podiumsplätzen wieder erfolgreich. Der achte Lauf zur FIA ETRC findet am 19. und 20. September im belgischen Zolder statt.


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