Ein neues Schreckgespenst verhindern
Dass Boxberg trotz Tagebauen zu einer der waldreichsten Gegenden Deutschlands gehört und auf eine einzigartige Heidelandschaft verweisen kann, wissen nur wenige. Die Gemeinde trat 2016 als eine der ersten der Lausitzrunde bei. »Die Veränderungen, die durch den Kohleausstieg bevorstehen, sind gravierend. Da war es notwendig, sich dazu direkt gegenüber der Politik Gehör zu verschaffen«, so Achim Junker und ergänzt: »Der Kohleausstieg betrifft Kommunen in Brandenburg und Sachsen. Also war länderübergreifendes Handeln nötig. «Allein am kohlebefeuerten Kraftwerk hängen direkt etwa 2 000 Arbeitsplätze, indirekt kommen bis zu 4 000 weitere im Dienstleistungsumfeld hinzu. »Wir können uns einen harten Schnitt wie nach der Wende nicht mehr leisten.« Die Hälfte der jungen Leute zog damals weg. »Ein neues Schreckgespenst dieser Art müssen wir verhindern.« Im Strukturstärkungsgesetz sieht der Boxberger Bürgermeister einen guten Ansatz. Aber erst die Praxis der nächsten Jahre wird dessen Tauglichkeit erweisen, meint er. Für das Kraftwerk läuft gerade eine Machbarkeitsstudie zur Produktion und Nutzung von Carbonfasern unter Einbeziehung von Zuchtalgen und Wasserstofftechnologie. »Das gibt Hoffnung für den perspektivischen Erhalt von Arbeitsplätzen.« Zu wenig passiere aber noch mit der notwendigen Verbesserung der Verkehrsanbindung zum Industriestandort Schwarze Pumpe. Stolz ist der Bürgermeister auf seinen gut entwickelten Landschaftspark Bärwalder See. Doch dort baut Boxberg nicht nur auf touristische Qualitäten. Achim Junker ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig, auf das Lebensumfeld seiner Gemeinde zu verweisen. »Wir möchten, dass man uns nicht nur als attraktiven Arbeits-, sondern auch als angenehmen Wohnstandort wahrnimmt.« Im Internet:
Was ist die Lausitzrunde? In der Lausitzrunde spricht die kommunale Familie der Lausitz mit einer Stimme für die Heimat. Sie vertritt die Interessen der Bürger und Kommunen gegenüber Bund und EU und ist das Bindeglied der Menschen vor Ort zu den regionalen Gesellschaften, die den Strukturwandel der Lausitz begleiten.In der Lausitzrunde einigen sich Lausitzer Bürgermeister, Oberbürgermeister sowie Land- und Amtsräte in regelmäßigen Arbeitsrunden auf gemeinsame Positionen und Prioritäten zu wichtigen Themen für die Zukunft der Lausitz. Diese Einigkeit ermöglicht, die Interessen der Lausitz besser durchzusetzen.Die Sprecher des Bündnisses sind Christine Herntier, Bürgermeisterin von Spremberg, und Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister von Weißwasser.
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