Jürgen Weser

Wieder Edelmetall für Elbe-Elster

Finsterwalde. Jetzt wissen sogar die Engländer, wie der kleine Landkreis im Süden von Brandenburg schmeckt.

Ideen notiert sich Markus Klosterhoff mit Vorliebe natürlich auf irgendeinem Bierdeckel in seiner Nähe, besoders dann, wenn es im Kessel brodelt.

Ideen notiert sich Markus Klosterhoff mit Vorliebe natürlich auf irgendeinem Bierdeckel in seiner Nähe, besoders dann, wenn es im Kessel brodelt.

Bild: Weser

Und das hat Markus Klosterhoff sogar schriftlich bekommen. Seit 2013 nimmt der Braumeister vom Finsterwalder Brauhaus an Wettbewerben mit von ihm kreierten Biersorten teil und stellt sich mit seinen frischen Gerstensaft-Kreationen den Fachleuten in Sachen Geschmack. Seine Intention: »Ich möchte einfach wissen, wie meine in Bier umgesetzten Ideen von Experten und Laien angenommen und bewertet werden«, so der kreative Handwerker. Bisher waren es wohl ausschließlich nationale Wettbewerbe, an denen er erfolgreich teilgenommen hat. Zahlreiche Urkunden im Wirtshaus zeugen davon. In diesem Jahr hat sich Markus Klosterhoff auf das internationale Parkett gewagt und zwar bei den renommierten Wettbewerben Concours International Lyon im März und bei den London Tasting Awards im April in London.

Post aus London

Als Reaktion flatterten Urkunden mit zweimal Goldbewertungen aus Lyon für Markus Klosterhoffs Radikator-Bier und ein Festbier und aus London einmal Gold, auch für Radikator, und zweimal Silber für Festbier und Pilsener ins Brauhaus. Die Freude war groß, aber für seinen Chef, den Unternehmer Uwe Oppitz, kamen die internationalen Ehrungen nicht überraschend. »Wir wissen, was Markus kann, und das seit über 25 Jahren. Er gehört inzwischen zur Bundesliga der Braumeister Deutschlands und wir sind selbstredend stolz darauf, ihn im Team zu haben«, wie er sagte. Bei den nationalen und internationalen Wettbewerben macht Klosterhoff deutlich, ginge es nicht um bloße Bierverkostung. Eine Jury aus Fachleuten und Endverbrauchern legt einen 100 Punkte Bewertungsschlüssel zugrunde, der Kriterien wie Schaumkrone, Geruchsintensität, Aromen, Geschmack als Mundgefühl und beim Nachtrunk schließlich zu einem Gesamteindruck und einer Gesamtbewertung zusammenfügt. »Für mich ist einerseits wichtig, dass ich weiß, meine Biersorten sind international anerkannt, andererseits kann ich damit unsere Brauerei weiter bekannt machen und für deren geschäftlichen Erfolg sorgen«, sagt Klosterhoff.

Neue Ideen

Die nächsten Ideen werden schon umgesetzt. Gemeinsam mit der Gröbitzer Künstlerin Stephanie Mai sollen Kunst-Etiketten für die gebrauten Biere entwickelt werden. Gerade erst hat Stephanie Mai eine Wandbemalung, die Finsterwalder Biergeschichte erzählt, an das Brauhaus zur Hopfengartenseite angebracht. Dazu bringt Markus Klosterhoff ein neues Bier an die Genießer mit dem Namen »Der alte Koßwig«, womit an die gewonnene Bierwette um die heutige Bürgerheide erinnert wird. Die Etiketten wollen auch die nächsten Etappen der Bemalung von Gebäuden entlang eines Radweges Richtung Sonnewalde nutzen.


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