Stefan Staindl

Elsterwerda ist zurzeit eine Lichterstadt

Elsterwerda. Bürgermeisterin Anja Heinrich über Licht, Hoffnung und Weihnachtsspaziergänge.

Bürgermeisterin Anja Heinrich am Weihnachtsbaum der Kinder in Elsterwerda.

Bürgermeisterin Anja Heinrich am Weihnachtsbaum der Kinder in Elsterwerda.

Bild: sts

Wie zeigt sich die Stadt Elsterwerda in der Weihnachtszeit?

Unsere Stadt verwandelt sich in eine Lichterstadt. Wir achten sehr darauf, dass wir mit unseren Energieressourcen achtsam umgehen. Unsere Beleuchtung ist nicht rund um die Uhr, sondern in einer konzentrierten Zeit und in vielen Bereichen gut mit der Straßenbeleuchtung gekoppelt. Besonders unser Marktplatz erstrahlt im weihnachtlichen Glanz. Nicht, weil wir so viel Geld haben, sondern weil man das in der Gesellschaft braucht. Wir brauchen diese Weihnachtszeit als Zeit von Licht und Hoffnung. Als Zeit, uns selbst zu bestärken. Es wäre nichts schlimmer, als unsere Städte und Dörfer im Dunkeln zu lassen. Hier wohnen Menschen, die auch ermutigt werden wollen. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, gewissenhaft den Advent in der Stadt leuchten zu lassen.

In Ihrer Stadt gibt es wieder die Aktion »Weihnachtsspaziergänge und Lichterpracht«. Was steckt dahinter?

Viele private Haushalte und Unternehmen beteiligen sich an dieser großen Aktion, bei der es auch Preise gibt. Wir haben mehr Bewerber als bisher. Das bedeutet, dass die Menschen diese Zeit für sich als Weihnachtszeit zelebrieren. Wir brauchen eben den Blick nach vorn. Dazu gehört die Advents- und Weihnachtszeit in ihrer traditionellsten Art. Bevor dieser Wettbewerb ins Leben gerufen wurde gab es viele Grundstücke, die mit viel Mühe sehr liebevoll mit besonderen Lichtinstallationen dekoriert worden sind. Wir hatten alle unsere Freude daran. Man ging spazieren und zehrte von den Initiativen Einzelner. Dieses Engagement wollten wir präsentieren und uns bedanken. So haben wir diesen Wettbewerb ausgerufen, der kein Wettbewerb gegeneinander ist, sondern ein Wettbewerb des Mitmachens. Jeder kann sich daran beteiligen. Mit ihrer Teilnahmelädt jeder zu einem Spaziergang ein, diese jeweiligen Stellen zu entdecken. Wir haben dazu einen Plan veröffentlicht, wo diese Stellen markiert sind. Rund 12 Orte sind es bereits, aber anmelden kann man sich fortlaufend. Die Spaziergänger können dann bis zum 6. Januar den schönsten Ort per Stimmzettel wählen. Wer die meisten Zustimmungen hat erhält von der Stadt ein besonderes Dankeschön-Präsent.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie persönlich auf das Weihnachtsfest?

Nach diesen letzten Jahren freue ich mich von ganzem Herzen auf das Fest und zelebriere Weihnachten noch viel mehr als früher. Wir sind beieinander, backen und spielen, die Familie trifft sich häufiger. Die Zeit der großen Geschenke ist vorbei. Die spielen keine große Rolle mehr, sondern eher kleine Geschenke und kleine Gesten Da wir eine sehr musikalische Familie haben, musizieren wir zu Hause - es erklingen Gitarre und Klavier. Bei uns ist es fröhlich und das lieben wir einfach. Wir freuen uns, wenn die Familie zusammenrückt und wir alle gesund sind. Ich empfinde das in diesem Jahr noch viel intensiver als zuvor.

Was bleibt für die Stadt Elsterwerda aus dem vergangenen Jahr 2022?

Ganz viel Kummer. Wir haben viele Menschen in der Stadt, die voller Sorgen sind. Wer sich täglich die Nachrichten anschaut und von Krieg, Umweltkatastrophen, Demonstrationen und Straßenklebern erfährt, der ist voller Sorgen. Und das nimmt man auch mit in das neue Jahr. Mir ist dabei wichtig, dass man mit dieser Situation umzugehen lernt, dass man lernt, sie zu bewerten und das wir dabei unsere Meinungsfreiheit unbedinggt erhalten. Das gehört dazu, um nach vorn blicken zu können und wir wieder zueinander finden. Ich merke, dass die Gesellschaft sehr gespalten ist. Wir haben begonnen mit Corona-Krisenzeiten, haben viele Coronaverordnungen erlebt, die man heute zurecht auf den Prüfstand stellt. Wir haben jetzt eine Zeit, wo die Bürger vor ihren Betriebskostenabrechnungen Angst haben. Das löscht sich nicht durch Weihnachten und das löscht sich nicht durch einen Jahreswechsel. Das nimmt man mit. Ich hoffe, dass wir eine gute Politik erleben werden, die sich dieser Sorgen annimmt, sie nicht verurteilt, sondern lösungsorientiert arbeitet und vor allem Leute ernst nimmt, die einfach voller Existenzangst sind, denn es gibt sie.

Weihnachten in Elsterwerda: Was darf man am 24. Dezember nicht verpassen?

Unsere Kirchgemeinden waren sehr intensiv in in den Vorwochen und ich glaube, schon einmal ausplaudern zu dürfen, dass wir wunderschöne Krippenspiele haben. Wir haben wieder eine große Gruppe von Eltern und Kinder, die dieses Krippenspiel begleiten werden. Und wir haben in am 24. Dezember ab 22 Uhr in unserer Stadtkirche eine musikalische Christmette mit Streichquartett. Das sind Dinge, die wir uns bewahren sollten. Ich habe vorhin schon einmal über Geschenke gesprochen. Zeit ist ein sehr wichtiges Geschenk - auch an diesem Tag. Es ist das schönste Geschenk, was man jemanden machen kann. Ich kann nur dazu motivieren. Und ich weiß, dass Weihnachten doch viele in die Gotteshäuser führt - und das ist auch gut so.

Mit welchen Schlagzeilen will Elsterwerda nächstes Jahr auf sich aufmerksam machen?

Ich freue mich auf den Ansiedlungswettbewerb, darauf, dass es endlich losgehen kann. Der birgt eine kleine aber sehr berechtigte Chance, dass wir die ein oder andere Idee, die wir heute vielleicht nicht kennen, hier etablieren können. Ich freue mich auf die Schlagzeile ›Spatenstich beim Pumptrack‹, unserer zukünftigen, speziellen Mountainbikestrecke. Die Fördermittel sind da. Es wird jetzt ausgeschrieben und es könnte losgehen. Wenn uns das gelingt, ist das ein wirklich gutes Jahr, was uns jetzt bevorsteht.

Gottesdienste in der Stadt Elsterwerda

In der Stadt Elsterwerda wird Weihnachten natürlich auch in die Kirchen eingeladen.

Am Samstag, 24. Dezember, um 16 Uhr zu einem Gottesdienst mit Krippenspiel in der Christuskirche Biehla, Birkenweg 10 sowie um 17 Uhr zu einem Gottesdienst mit Krippenspiel in der Stadtkirche »St. Catharina«, Hauptstraße 41, in Elsterwerda. Heiligabend wird ebenfalls um 22 Uhr zu einer musikalischen Christmette mit Streichquartett in die Stadtkirche »St. Catharina« eingeladen.

Am 1. Weihnachtsfeiertag, Sonntag, 25. Dezember, wird ab 9.30 Uhr ein Gottesdienst in der Stadtkirche »St. Catharina« gefeiert. In der katholischen Gemeinde »Schmerzhafte Mutter« in Elsterwerda wird am 24. Dezember, um 18 Uhr zur Heiligen Messe geladen sowie am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, um 10.30 Uhr.


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