

Es war der Zander, den die Leute kennen und hören wollen. Rauchige Stimme, dazu erkältungsgeschädigt zieht er sein Programm ab, punktet mit „Angelina“ und lässt „Susi“ musikalisch auf die Bühne kommen, flirtet mit der Glühweinbraut, die ihn auf der Bühne freundlich verwöhnt, singt mit den Kids „Morgen Kinder wird`s was geben“ und erinnert an die Menschen, die auch Weihnachten im Schatten stehen.
Passend zum Zander-Konzert gab es auch genügend Glühwein. Der Coup mit der Verpflichtung von Frank dem Zander, „der sich nicht verbiegen lässt“, ist den Weihnachtsmarktorganisatoren vom Jungunternehmerverein Elbe-Elster gelungen, allerdings nicht ohne geldwerte Unterstützung der Sparkasse Elbe-Elster und den Stadtwerken der Sängerstadt. Denn auch ein Mann wie Zander, zudem „Ur-Ur-Enkel von Frankenstein“ (sein erster großer Hit), hat geschätzte Spesen im vierstelligen Bereich (oberes Segment).
Warum auch nicht, aber was nur noch Fans wissen: 1977 wird er vom Branchenblatt „Musikmarkt” zum erfolgreichsten deutschen Interpreten gekürt und das wegen eines Verbotes. „Oh, Susi”, der zensierte Song wird von allen Bayerischen Rundfunksendern gesperrt und damit zum Superhit – ein typischer Zander, immer irgendwie anders, gegen den Strom, unbequem aber unverwechselbar und unnachahmbar. Insgesamt machte der Finsterwalder Weihnachtsmarkt in diesem Jahr viel her und glänzte mit zahlreichen kulturellen Angeboten.
(Jürgen Weser)