Plötzlicher Herztod: Wie Erste Hilfe in drei Schritten Leben rettet
Etwa alle sieben Minuten bleibt in Deutschland plötzlich ein Herz stehen. Experten schätzen, dass jedes Jahr etwa 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod sterben. Dabei ist der Herztod in vielen Fällen vermeidbar. Die schnelle Erste Hilfe hat oberste Priorität – jeder kann und muss helfen.
Reanimation muss vorm Eintreffen der Mediziner beginnen
Heiko Sahre, Chefarzt der Klinik für Anästhesie Intensiv- und Notfallmedizin erklärt: »Viele Menschen haben Bedenken, dass sie bei der Herzdruckmassage etwas falsch machen oder die bewusstlose Person möglicherweise verletzen. Solche Sorgen sind jedoch völlig unbegründet. Wirklich problematisch ist es, wenn nichts getan wird, denn bis der alarmierte Rettungsdienst eintrifft, vergehen durchschnittlich acht Minuten. Und auch wenn wir durch die 24/7 Herzkatheterbereitschaft im Klinikum so eingestuft sind, dass wir nach einer Reanimation primär angeflogen bzw. angefahren werden, muss die rettende Hilfe bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes beginnen!«
Hier wird die Erste Hilfe aufgefrischt
Damit die Erste Hilfe gelingt, hilft das Klinikum in der kommenden Woche, die Kenntnisse zur Wiederbelebung aufzufrischen. Am Montag wird das nichtmedizinische Personal des Klinikums geschult.
Von Dienstag bis Donnerstag finden Trainings zur Laienreanimation für Schüler ab der 9. Klasse im BSZ und den Hoyerswerdaer Gymnasien statt.
Am Mittwochnachmittag sind rund 35 Arzthelfer und MFAs zu einer Schulung ins Klinikum eingeladen.
Am Donnerstag, 19. September, ab 15.30 Uhr, kann jeder Interessierte im Lausitz-Center die richtigen Wiederbelebungsschritte erlernen.
Den Abschluss der Aktionswoche bilden am Freitag die Schüler der Oberschule Hoyerswerda, die im Rahmen ihres Praxistages ebenfalls an einem Laienreanimationstraining teilnehmen werden.
Leben retten in drei Schritten
- Prüfen: Ist die Person noch bei Bewusstsein? Atmet sie noch?
- Rufen: Notruf (112) wählen oder eine andere Person darum bitten.
- Drücken: Start mit der Herzdruckmassage, fest in die Mitte des Brustkorbs, mindestens 100 bis 120 mal pro Minute bis der Notarzt eingetroffen ist.
Ist ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verfügbar und sind mindestens zwei Helfer vor Ort, sollte das Gerät unbedingt zum Einsatz kommen.