

Wieder ist es den Herausgebern Dr. Lars-Arne Dannenberg und Dr. Matthias Donath vom Via Regia Verlag Königsbrück gelungen, in der vorliegenden Ausgabe des Jahreskalenders einen bunten Strauß an Wissenswertem aus der Lausitz zu präsentieren. Auf 200 Seiten begleitet den Leser Historisches, Informatives und Mundartliches durch das Jahr.
Das Kalendarium bietet für den historisch interessierten Leser Hinweise auf die Geburtstage von gelegentlich schon in Vergessenheit geratenen Persönlichkeiten sowie eine Bauernregel für den jeweiligen Monat. Interessant sind die Daten zu auf astronomischen Ereignissen genauso wie eine Übersicht über ausgewählte kuriose und unbeachtete Feiertage. Wer weiß schon, dass beispielsweise am 10. April der Tag der Sicherheitsnadel begangen wird oder am 24. November der Tag der Gummistiefel stattfindet.
Die Titelgeschichte beschäftigt sich mit dem berühmten gusseisernen Turm auf dem Löbauer Berg, der 1854 eingeweiht wurde. Er gilt als der einzige gusseiserene Turm weltweit und macht ihn so zu etwas ganz Besonderem.
Das Kalenderbuch in Form der bekannten Bauernkalender bietet eine große Bandbreite an Themen aus der Lausitz. Zahlreiche Autoren steuern Texte bei, die Einblicke in vergessene Begebenheiten der Region erlauben. So beispielsweise ein Beitrag von Dr. Manfred Thiemann aus Bautzen über ein Eisenbahnunglück bei Wendisch-Cunnersdorf im Jahr 1856. Wie sich ein Landschulaufenthalt im Frühjahr 1935 in Jonsdorf gestaltete, wird von Arwed Vietze beschrieben. Und Kai Wenzel aus Görlitz beleuchtet das Leben des Malers Peter Glomp. Den Geschichten vom Plon, dem Geist aus dem Sorbenland, hat sich Dr. Norbert Hansel aus Michalken gewidmet. Andrea Paulik aus Bautzen geht der Frage nach, ob die Muster auf den sorbischen Ostereiern magische Symbole oder bloße Zier sind.
Die Schriftstellerin Annelies Schulz steuert eine Geschichte über den Holzapfelbaum vorm Kindheitshaus bei. Besonders lesenswert sind auch die mundartlichen Texte, welche dem Leser immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Insgesamt weit über vierzig Textbeiträge sind in dem liebevoll gestalteten und mit zahlreichen hochwertigen Abbildungen versehenen Jahrbuch enthalten.
Die Rubrik »12 fürs Jahr« beschäftigt sich in der vorliegenden Ausgabe des Oberlausitzer Hausbuches mit einem liebevollen Tierchen, dass wohl jeder ganz besonders zu schätzen weiß, dem Marienkäfer. Dafür konnten die Herausgeber einen profunden Kenner der Materie gewinnen. Als Entomologe und Kenner der Oberalusitzer Insektenwelt beschreibt Prof Dr. Dr. Bernhard Klausnitzer die verschiedenen heimischen Arten dieses Insekts. Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Marienkäferarten in der Oberlausitz vorkommen. So stellt Prof. Klausnitzer dann auch fest, dass etwa ein Drittel der hier vorkommenden Arten gar nicht als Marienkäfer erkannt werden. Umso interessanter sind daher seine Texte. Sie machen Lust darauf, künftig die Augen besonders offen zu halten für die Modschekiebchen.
Und wer nachlesen möchte, welcher Begriff es zum Oberlausitzer Wort des Jahres geschafft hat oder sich an dessen Wahl für 2026 beteiligen möchte, sollte unbedingt zum Oberlausitzer Hausbuch 2026 greifen. Es wird ein liebevoller Begleiter durch das kommende Jahr sein und sollte in keinem Lausitzer Haushalt fehlen.