Matthias Stark

»Das wird schon klappen«

Großröhrsdorf. Drei junge Männer aus Großröhrsdorf begeben sich mit einem Elektroauto auf die Spuren einer Filmlegende.

Jim Schwarz (l.) und Timo Binge wollen es mit dem von VW zur Verfügung gestellten ID.3 GTX auf den Spuren von Udo Struutz bis Neapel schaffen.

Jim Schwarz (l.) und Timo Binge wollen es mit dem von VW zur Verfügung gestellten ID.3 GTX auf den Spuren von Udo Struutz bis Neapel schaffen.

Bild: Matthias Stark

Wer kennt ihn nicht, den Kultfilm »Go Trabi Go« mit Wolfgang Stumph, Marie Gruber und Claudia Schmutzler in den Hauptrollen. Die Ost-West Komödie von 1991 war ein Kassenschlager und wird heute mit etwas nostalgischem Blick noch immer gern gesehen.

Diesen Film als Kindheitserinnerung im Hinterkopf habend, hatten sich im Jahr 2024 drei junge Männer im Alter von Anfang 20 mit einem Trabant auf den Weg begeben, um den Spuren des Deutschlehrers Udo Struutz zu folgen und mit einem Trabi bis Neapel zu fahren. Die 4.000 Kilometer hat der kleine Zweitakter ohne größere Probleme geschafft. Mit an Bord waren aber vorsichtshalber jede Menge Ersatzteile.

 

Elektrisch bis Neapel

 

Nun, ein Jahr später und fast 35 Jahre nach Drehbeginn des ersten Teils von "Go Trabi Go" begeben sich Jim Schwarz, Timo Binge und Tommy-Lee Drechsler aus Großröhrsdorf auf die Spuren von Udo Struutz und seinem Schorsch, dieses Mal aber vollelektrisch.

Volkswagen stellt den drei jungen Männern einen ID.3 GTX zur Verfügung, um die Strecke abermals zu absolvieren. Die Idee dahinter ist, zu testen, ob und wie man elektrisch eine solche Tour schaffen kann. Die zentralen Fragen rund um die Elektromobilität wie Langstreckentauglichkeit und Ladeinfrastruktur sollen auf einer langen und nostalgischen Route getestet werden. Der ID.3 ist ein echter Sachse, wird in Zwickau und Dresden gebaut. Die Reichweite des Elektrofahrzeugs liegt bei bis zu 600 Kilometer bei einer Batteriegröße von 79 kWh. Bereits nach 10 Minuten Ladezeit mit maximaler Ladung wird eine Reichweite von 205 Kilometer erreicht.

»Ich stehe heute glücklich hier«, sagt Christian Sommer, Leiter der Unternehmenskommunikation bei VW, bei der Schlüsselübergabe an die Crew. Eigentlich sind die jungen Männer mehr die Bastler und Schrauber, haben sich an Simson-Mopeds versucht und sind dann auf den Trabant gekommen. »Man braucht ein Dach überm Kopf«, stellt Tim Schwarz fest. Das Herz der drei schlägt für DDR-Fahrzeuge. Respekt vor dem Elektroauto haben sie nur bedingt. Timo Binge sagt: »Einfach einsteigen und losfahren, das wird schon klappen«.

 

Komfort ist klasse

 

Der ID.3 bietet natürlich gegenüber dem Trabi einen vollkommen anderen Komfort. So könnten sie beim Fahren die Kopfhörer wegen der Lautstärke weglassen und auf der Rückbank könne Einer der drei immer mal schlafen, stellen Timo und Jim fest. Die drei haben beruflich nichts mit Fahrzeugen zu tun. Timo verdient sein Geld als Eisenbahn-Signaltechniker, Jim als Elektriker und Tommy-Lee ist Maschinen- und Anlagenführer von Beruf.

»Wir sind gespannt, was ihr erleben werdet«, sagt Christian Sommer. Gestartet wird die Tour am 18. Juli. Geplant ist, die Strecke in 7 bis 9 Tagen zu schaffen. Und da es keine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Dach des Elektroautos gibt, wird gezeltet. »Wenn es Abend wird, suchen wir uns einen Zeltplatz«, stellt Timo Binge klar und ergänzt: »Wir wollen möglichst lange Strecken fahren und dann einen Stopp für einen Urlaubstag einlegen«.

Udo Struutz, der Deutschlehrer aus dem Film, hatte als Reiselektüre Goethes »Italienische Reise« dabei. Gelesen haben die jungen Männer das Buch noch nicht, aber vielleicht nehmen sie es ja als Reminiszenz an den Filmklassiker mit auf die Reise. »Das wäre eine gute Idee«, sind sich Jim Schwarz und Timo Binge sicher. Christian Sommer als Leiter der Unternehmenskommunikation bei VW wünscht der Crew eine gute und unfallfreie Fahrt.


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