In zwei Jahren ist es soweit, da feiert Kamenz seinen 800. Geburtstag. Die Vorbereitungen für die zahlreichen Festivitäten im Jubiläumsjahr laufen bereits. Bei Festkoordinator Maik Fabisch (2.v.r) laufen alle Fäden zusammen. Er wurde jüngst von OB Roland Dantz (r.) vorgestellt. Ebenfalls mit in die Vorbereitungen involviert sind Stadtsprecher Thomas Käppler (l.) und Stadtmarketingchef David Kliemann. Foto: M. Schumann
Wenn die Kamenzer wissen wollen, wie viele Tage es noch sind, bis die ganze Stadt im Feiertaumel liegen wird, brauchen sie nur aufs Rathaus schauen. Dort wurde in der vergangenen Woche über dem Rathaus-Portal eine weithin-leuchtende Uhr angebracht. Keine herkömmliche, sondern eine sogenannte Countdown-Uhr. Die zählt nun die Tage rückwärts - bis zum Start ins Jubiläumsjahr. Die Zeit bis dahin: weniger als 600 Tage.
2025 hat die Lessingstadt Geburtstag und wenn sich die Stadt etwas zum Achthundertsten wünschen dürfte, dann wäre das womöglich Aufmerksamkeit. Noch mehr Aufmerksamkeit, wohlgemerkt. Denn natürlich kennt man Kamenz, ist die Kleinstadt vielen ein Begriff, etwa wegen zahlreicher überregional bekannter Events wie dem Blütenlauf oder dem traditionellen Forstfest, den Lessingtagen und den Hutberg-Konzerten. Überhaupt hat die Stadt ja insbesondere kulturell einiges zu bieten. Aber so ein 800. Geburtstag, der hat natürlich eine ganz besondere Ausstrahlungskraft, der hat beträchtliches Marketingpotenzial, bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um den Bekanntheitsgrad, nun, sagen wir mal, noch weiter auszubauen. Die Planungen sind da bereits angelaufen. Stellte Kamenz‘ Oberbürgermeister Roland Dantz jüngst einen Mann vor, der die Festivitäten im Jubiläumsjahr mit organisieren soll. Kurzum, bei dem die Fäden zusammenlaufen werden. Maik Fabisch heißt der neue Festkoordinator. Der 45-Jährige kommt aus dem Eventmanagementbereich, ist geradezu prädestiniert für diesen Job.
Nicht einfach, einen Termin zu finden
Der gebürtige Thüringer, der derzeit in Pulsnitz lebt, sieht viel Potenzial bei den geplanten Feierlichkeiten. Auch sollen die Einwohner bei den Vorbereitungen mit involviert werden. Man sei über jede Anregung froh, so Fabisch. Es war übrigens gar nicht so einfach, einen geeigneten Platz fürs Jubiläum zu finden, wie man von der Stadtverwaltung erfährt. Kamenz hat ja immer einen prall-gefüllten Veranstaltungskalender. Aber natürlich fand man einen: So wird das große Festwochenende vom 16. bis 19. Mai 2025 stattfinden. Sehr passend, denn am 19. Mai vor 800 Jahren wurde Kamenz erstmals urkundlich erwähnt.
Ein Festwochenende mit viel Musik, Straßenfesten, Kunstfestival und Mittelaltermarkt. Das sei aber bei weitem noch nicht alles, ist bei der Vorstellung des Projektkoordinators zu erfahren. Es gebe noch mehr Überlegungen für diverse weitere Festivitäten. Klar, ohne Umzug sei ein solches Stadtjubiläum nicht vorstellbar, so Oberbürgermeister Dantz. Dieser ist an einem Wochenende im September 2025 geplant. Weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr: die Weihe der Friedensglocke, die zum Jubiläum gegossen werden soll oder die Eröffnung des dann sanierten und erweiterten Lessingmuseums und und. Wer wissen will, was alles rund um den 800sten Geburtstag geboten wird, muss sich jedoch noch was gedulden. Erst im Sommer 2024 ist das komplette Programmheft für das Jubiläumsjahr erhältlich.
Stadtfest zumJahreswechsel
Zum Auftakt der Feierlichkeiten wird es zum Jahreswechsel vom 31. Dezember 2024 zum 1. Januar 2025 ein Stadtfest geben. Da wird das Ende des Countdown gefeiert, mit allem, was zu so einer Veranstaltung dazu gehört. Selbstverständlich mit großen Mengen an Pyrotechnik, ist ja schließlich Silvester. Nach dem Festumzug im September ist aber noch lange nicht alles vorbei. So wird es im Oktober eine Lichternacht geben, bis zum Ende des Jahres 2025 noch etliche kleine und große Fest-Highlights geben. Zur »Fete de la Musique« am 21. Juni 2023 will die Stadt eine Wort-Skulptur präsentieren. Ein in der Werkstatt der Kamenzer BAO-Bildungsgesellschaft angefertigter dreidimensionaler Schriftzug „800 Jahre Kamenz“ soll demnächst auf dem Platz vor dem Roten Turm aufgebaut werden. Als Hingucker an der Hauptstraße und als Hinweis, was einen in zwei Jahren in der Lessingstadt alles erwartet, wenn die zur 800-Jahr-Sause einlädt. Und angesichts dessen, was alles geplant ist, kann man eines wohl jetzt schon sagen: selbst eingefleischte Feierbiester dürften es schwer haben, den über zwölf Monate gehenden Feiermarathon durchzustehen.
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