Wo der Schuh drückt
Im Beisein der Bürgermeister von Ohorn, Pulsnitz, Großröhrsdorf, Ottendorf-Okrilla, Steina und Lichtenberg sowie des Oberbürgermeisters von Radeberg kann Landrat Udo Witschas etwa fünfundzwanzig Bürgerinnen und Bürger der Region begrüßen. Ihm zur Seite stehen die Beigeordneten Jörg Szewczyk und Dr. Romy Reinisch sowie die Dezernentin Kristin Penther Rede und Antwort auf die Fragen aus der Bürgerschaft. Und die sind vielfältig.
Ein wichtiges Thema ist der Neubau einer 380 kV-Stromtrasse durch das Unternehmen 50Hertz. Dazu hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, weil der Abstand zur Wohnbebauung zu gering angesetzt sei. Landrat Udo Witschas dankt der Bürgerinitiative für ihr Engagement. In diesem Fall gäbe es unterschiedliche Sichtweisen und Interessen würden kollidieren. Dr. Romy Reinisch ergänzt, dass dem Landkreis der Vorgang bekannt sei und man mit dem Unternehmen 50Hertz zusammengesessen habe. Eine vorgeschlagene Trassenbündelung oder Alternativen seien jedoch abgelehnt worden, eine echte Beteiligung des Landkreises finde nicht statt.
Der Großröhrsdorfer Bürgermeister Stefan Schneider lehnt für seine Stadt beide von 50Hertz vorgesehenen Varianten ab. Er sagt: »Wenn eine der beiden Varianten von 50Hertz genehmigt wird, proben wir den Aufstand«. Das Unternehmen müsse die Wünsche von Großröhrsdorf berücksichtigen. Ein Bürger aus Hauswalde fügt hinzu, dass es doch nur um eine geringfügig andere Trassenführung gehe.
Der Landrat ist der Meinung, dass Stadt und Landkreis gemeinsam die Bürgerinitiative unterstützen und die Vorschläge zur aktuellen Trassenführung ablehnen sollten. Und es sollte ein gemeinsamer Termin mit allen Beteiligten vereinbart werden, um einen Kompromiss zu finden.
Anliegen werden ernst genommen
Ein weiteres interessantes Thema wird von einem Bürger eingebracht, der vorschlägt, Kreistagssitzungen per Livestream zu übertragen. Landrat Udo Witschas findet, dass man zunächst darüber nachdenken müsse, ob sich der Aufwand lohne. Es wurde darüber mehrfach schon diskutiert. Erfahrungen aus anderen Regionen, die so etwas bereits tun, besagen, dass es im Durchschnitt nur bis zu 20 Zuschauer gäbe. Er sagt aber auch: »Als Landrat bin ich offen dafür«.
Insgesamt werden beim Bürgergespräch mit dem Bautzener Landrat etwa ein Dutzend verschiedene Probleme angesprochen. Nicht alles ist auf der Ebene des Landkreises lösbar, so etwa der viel diskutierte Lehrermangel. Trotzdem nimmt der Landrat und sein Team sich der Fragen und Probleme aus der Bürgerschaft an und verspricht Antworten auf die gestellten Fragen. Udo Witschas betont, dass ihm der Austausch mit den Bürgern sehr wichtig ist und die angesprochenen Themen weiterverfolgt würden.

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