Sandro Paufler

Wilthen stellt Weichen für klimafreundliche Wärmeversorgung

Wilthen. Die Stadt Wilthen ist bei der kommunalen Wärmeplanung Vorreiter im Landkreis. Bereits im Sommer soll ein Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bei einem Bürgerdialog wurden nun mögliche Optionen in der künftigen Wärmeversorgung diskutiert.
Bürgermeister Michael Herfort möchte im August mit dem Kooperationspartner SachsenEnergie das Konzept der kommunalen Wärmeplanung vorstellen.

Bürgermeister Michael Herfort möchte im August mit dem Kooperationspartner SachsenEnergie das Konzept der kommunalen Wärmeplanung vorstellen.

Bild: Sandro Paufler

In Sachen kommunaler Wärmeplanung ist die Stadt Wilthen weit vorangeschritten. Nachdem im vergangenen Jahr der Kooperationsvertrag mit dem Energieversorger SachsenEnergie unterzeichnet wurde, fand am 13. Juni ein Bürgerdialog im Rathaus statt. Bürgermeister Michael Herfort erklärte den anwesenden Gästen, dass die kommunale Wärmeplanung bereits bis Juli 2024 fertiggestellt sein wird. Zur Erinnerung: Der Gesetzgeber verpflichtet Städte und Gemeinden bis spätestens 2028, detaillierte Pläne zur Umstellung ihrer Wärmeversorgung auf klimafreundliche und nachhaltige Systeme zu entwickeln.

 

Digitales Computermodell erstellt

 

Die Stadt Wilthen möchte dabei technologieoffene Möglichkeiten abwägen und vor allem die Bürger, Unternehmer, und Gewerbetreibende mitnehmen, sagt Bürgermeister Herfort. Gemeinsam mit dem Leipziger Ingenieurbüro seecon wurde im ersten Schritt ein digitaler Zwilling der Kleinstadt erstellt und über 1500 Liegenschaften in das Computerprogramm aufgenommen. Anhand dieser Daten können die Verantwortlichen Bedarfe und Potentiale in der Wärmeplanung ermitteln.

 

Welche Optionen gibt es für Wilthen?

 

Die Ingenieure wissen beispielsweise, dass das Gasnetz in Wilthen und dem Ortsteil Tautewalde gut ausgebaut ist und sich daher für die Umstellung auf ein Wasserstoffnetz eignen könnte. Ob Wasserstoff in den nächsten Jahren ausreichend vorhanden sein wird, ist unklar.

Eine zweite Option besteht im Ausbau eines klimafreundlichen Fernwärmenetzes. Mit dem Wärmenetz der Wilthener Wohnungsbaugesellschaft und der R&Z Innovative Haustechnik GmbH gibt es zwei bestehende Wärmenetze in der Stadt.

In Gebieten, in denen keine großflächige Wärmeversorgung möglich ist, können individuelle Lösungen realisiert werden. Wichtig für Hausbesitzer zu wissen: Das Konzept der kommunalen Wärmeplanung weist lediglich das Gebiet für ein individuelles Wärmenetz aus, welche Lösungen konkret für einzelne Gebäude sinnvoll sind, dürfen die Hauseigentümer selbst entscheiden. Die kommunale Wärmeplanung dient daher als Orientierungshilfe für Hauseigentümer, um zu entscheiden, ob sie sich zukünftig an einem umweltfreundlichen Wärmenetz beteiligen können oder ob individuelle Lösungen wie eine Biomasseheizung, eine Wärmepumpe oder andere geeignete Modelle in Betracht kommen.

 

Konzept wird im August der Öffentlichkeit präsentiert

 

Bis dahin arbeiten die Verantwortlichen an der Ausarbeitung der finalen Konzeption. Der fertige Wärmeplan für die Stadt Wilthen soll im August der Öffentlichkeit präsentiert werden.


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