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Seit 175 Jahren im zentralen Kamenz

Das Haushaltswaren- und Spielwarengeschäft Lehmann ist von der Tradition her, das älteste, am Ort befindliche Geschäft.
Claus Lehmann in seinem Geschäft am Kamenzer Markt.

Claus Lehmann in seinem Geschäft am Kamenzer Markt.

Verheerender Stadtbrand Bereits am 12. Oktober 1841 gründete  der Ur-Ur-Großvater des jetzigen Geschäftsinhabers, Nadlermeister Eduard Koark, ein Kurzwarengeschäft in Kamenz. Eröffnet wurde das Geschäft an der Ecke Bautzener /Pfortenstraße, bekannt in der Kamenzer Stadtgeschichte als das Schultheißsche Haus oder als „Trauring-Ecke“. Das darauf folgende Jahr war durch den verheerenden Stadtbrand für Koark und viele Kamenzer enorm schwer. Nicht kapitulierend, schöpften Eduard Koark und seine Frau erneut Mut und errichteten auf der damaligen Königsbrücker Gasse, ein neues Geschäft. Neben dem bisherigen Sortiment kamen noch Haushalt- und Eisenwaren hinzu. 1855 erwarb Eduard Koark das vom Nadlermeister Friedrich Conradi nach dem Stadtbrand neu erbaute Haus am Markt, da, wo es heute immer noch sein Domizil hat. Am 1. Oktober 2016 begeht die Firma Lehmann  ihr 175-jähriges Bestehen und kann stolz auch auf mehr als 160 Jahre Kaufmannstätigkeit in diesem Haus zurückblicken. Positive Bilanz zur 100-Jahr-Feier Eduard Koark übergab im Oktober 1884 an seinen Schwiegersohn Paul Lehmann das Geschäft und im darauf folgenden Jahr kaufte es dieser. Zunächst wurde die Firma unter den Namen „Eduard Koark Nachfolger“ geführt. Unter Paul Lehmanns Regie wurde die Firma stetig erweitert und das Angebotssortiment  vergrößert. Durch seine vorausschauende Leitung wurde die Firma zu einem führenden Unternehmen in der damaligen Amtshauptmannschaft Kamenz. 35 Jahre führte Paul Lehmann das Unternehmen, ehe es am 1. Januar 1919 sein Sohn Kurt übernahm. Zu Ehren seines Vaters wurde die Firma in Paul Lehmann umgewandelt. Anlässlich der 100-Jahr-Feier konnte die Firma eine positive Bilanz ziehen. Politische Schikanen Nach dem 2. Weltkrieg verlangten die Kunden oftmals nach Dingen, die es nicht mehr gab. Herstellerfirmen waren zerstört. Durch die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen, wurde eine mögliche Belieferung erschwert und später dann total unterbrochen. Hinzu kamen noch politische Schikanen, die auf eine Beseitigung der Firma ausgerichtet waren. Hans Lehmann, der Enkel von Paul und Sohn von Kurt Lehmann, übernahm dann 1952 das Geschäft.  Geprägt durch die Höhen und Tiefen des DDR-Handelsalltages war es keine einfache Zeit, die Kunden mit den nötigen Produkten zu versorgen. Lehmanns hielten durch und machten das Beste daraus. Erneuter Stabwechsel Am 1. September 1989 kam es zu einem erneuten Stabwechsel. Claus Lehmann wagte die Übernahme des elterlichen Geschäfts in einer durchaus bewegten, politischen Zeit. Mit dem 1. September 1989 schreibt Claus Lehmann in fünfter Generation die Firmengeschichte weiter. Übernommen wurde das Geschäft zu einer Zeit, als bei den Bürgern ein beträchtlicher Bedarf an Artikeln jeglicher Art bestand und ein Großteil der Bevölkerung durchaus das Geld zum Kaufen hatte. Gleichzeitig ließ jedoch das Angebot mehr als zu wünschen übrig. Neue Herausforderungen Mit der Eröffnung der Grenzen und der Wiedervereinigung standen neue Herausforderungen ins Haus. Billiganbieter und so genannte Glücksritter aus dem Westen, durchaus nicht immer ehrlich, auch neue Supermärkte, stellten an Claus Lehmann und Mitarbeiter immense Anforderungen. Claus Lehmann stellte sich mit seinen Mitarbeitern der neuen Situation. Zugute kam noch, dass seine Eltern ihm mit Rat und Tat zur Seite standen. 2014 konnte Claus Lehmann sein eigenes Jubiläum begehen - 25 Jahre Claus Lehmann.  • Haushaltswaren- und Spielwarengeschäft Lehmann in Kamenz (N. Portmann)


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