Rashid bezirrst jetzt Gerda und Jeanine
Seit dem vergangenen Freitag haben die beiden Trampeltier-Stuten Jeanine und Gerda des Hoyerswerdaer Zoos männliche Gesellschaft. Der sechsjährige Rashid soll die Damen nun zwei Monate lang beglücken. Der handzahme Hengst stammt aus der Privathaltung des Zoodirektors Dr. Sven Hammer vom Naturschutz-Tierpark Görlitz. „Rashid ist ein junger und kräftiger Hengst. Wir hoffen natürlich, dass er sich zu unserer fünfjährigen Gerda und zur älteren Jeanine hingezogen fühlt und mit ihnen für Nachwuchs sorgt“, erläutert Eugène Bruins, der zoologische Leiter des Hoyerswerdaer Zoos. Neugierig und sehr entspannt beäugten und beschnupperten sich die drei Kamele beim ersten Aufeinandertreffen. Rashid verhielt sich wie ein echter Gentleman und zeigte sich in Anbetracht der hoyerswerdschen Frauenpower erstmal ein wenig verschüchtert. Er ist ein friedlicher und freundlicher Hengst, der die beiden Trampeltier-Stuten gut ergänzt. Gerda und Jeanine sind mit ihren fünf und 17 Jahren im besten Alter für Nachwuchs. Im März wird Rashid den Zoo Hoyerswerda wieder verlassen. Ob sein Besuch für die Zucht erfolgreich war, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen, denn die Tragezeit bei Trampeltieren beträgt gut 13 Monate. Trampeltiere gehören genauso wie Dromedare, Lamas und Alpakas zur Familie der Kamelartigen. Alle vier sind gut erkennbar an der gespalten Oberlippe. Mit ihr kann die doch recht karge blattreiche Kost problemlos von dem harten und dornigen Geäst gelöst werden. Beheimatet ist die domestizierte Art in Nordafrika, im Nahen Osten und Zentralasien, wo sie noch zahlreich vorkommen. Die Wildform jedoch ist stark vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch wenige Hunderte, die in Innerasien in kleinen Herden leben. Im Jahr 2018 unterstützte der Zoo Hoyerswerda schon ein Naturschutzprojekt zum Schutz der Wildkamele in der Mongolei.