Katrin Demczenko/kun

»Plattenbau Reloaded«

Hoyerswerda. Ein DDR-Plattenbau in der Gneisenau-Straße wird zurzeit umgebaut. Hier entstehen 58 Pflegewohnungen.

Matthias Zindler, Axel Fietzek und der Niederlassungsleiter Dresden der Firma Wolff und Müller, Matthias Seifert, stehen vor dem Haus, das sie zusammen umbauen.

Matthias Zindler, Axel Fietzek und der Niederlassungsleiter Dresden der Firma Wolff und Müller, Matthias Seifert, stehen vor dem Haus, das sie zusammen umbauen.

Bild: Katrin Demczenko

Viele komfortable Plattenbauten haben Zuzüglern vor circa 50 bis 60 Jahren in der Hoyerswerdaer Neustadt eine Heimat gegeben, dazu zählt auch das Haus Gneisenau-Straße 57-63 im WK IX.

Weil sich dieses gegenüber dem Altenzentrum der AWO Lausitz, in der Nähe einiger Arztpraxen und eines Supermarktes befindet, hat sich die Wohnungsgenossenschaft Lebensräume für den Umbau ihres Fünfgeschossers entschieden.

Viele fleißige Handwerker bauen dort mithilfe eines Krans und anderer Baumaschinen 70 bis Juni 2024 gut vermietete Wohnungen mit DDR-Zuschnitt in 58 Pflegewohnungen um. Das erklärte der Lebensräume-Geschäftsführer Axel Fietzek am Montag auf einem Pressetermin zu dem neuen Großprojekt »Plattenbau Reloaded«.

 

Neun Mio. Euro in Umbau investiert

In den nächsten circa 1,5 Jahren fließen neun Millionen Euro in ein einziges Objekt, so viel wie lange nicht mehr. Die Nachfrage nach dem Betreuten Wohnen ist hoch, denn der Anteil an Senioren in Hoyerswerda ist es auch, sagt Axel Fietzek.

Den Löwenanteil der Planungsarbeiten übernimmt erstmals die Ingenieur-Gemeinschaft Cossebaude (IGC), die schon länger für ganz Ostdeutschland tragfähige Ideen zur Umnutzung von Plattenbauten entwickelt. Die Wohnungsgenossenschaft als Bauherrin hat sich nicht nur, wie üblich, früh mit dem späteren Nutzer des Gebäudes, dem Pflegedienst Rauber aus Hoyerswerda, und dem Planungsbüro IGC ausgetauscht, sondern gleich die bauausführende Firma, Hoch- und Industriebau Wolff und Müller, Niederlassung Dresden, einbezogen. So konnten der Bauablauf und die Kosten optimiert werden, erläutert Axel Fietzek.

Alle Pflegewohnungen werden über einen großen Fahrstuhl erreichbar sein, den Menschen im Rollstuhl und auch im Pflegebett nutzen können, erklärt der Geschäftsführer des oben genannten Pflegedienstes, Matthias Zindler. Die entstehenden behindertengerechten Einraum- sowie acht Zweiraumwohnungen haben jeweils eine Küche, ein barrierefreies, großes Bad und einen Balkon. Das Wäldchen neben dem Gebäude wird erhalten, damit es in Richtung Bundesstraße 97 weiterhin als Schallschutz dienen kann.

 

Vermietung ab Januar 2026 geplant

Im Haus entsteht ein Betreutes Wohnen mit individuell zubuchbaren Hilfsleistungen, sagt Matthias Zindler. Diese übernehmen Mitarbeiter des Pflegedienstes, die im Erdgeschoss des Hauses ihre Räumlichkeiten erhalten. Daneben entsteht eine Tagespflege. In die Wohnungen können auch Menschen ohne Pflegegrad einziehen. Die Warmmiete beträgt 11 bis 13 Euro pro Quadratmeter. Der Pflegedienst Rauber wird ab dem 1. Januar 2026 Generalvermieter der neuen Wohnungen sein.


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