»Oma ist weg«
Der Schock saß tief. Es ist Mittwoch, der 11. Mai, gegen 18 Uhr als Ramona Stange einen Anruf bekommt: Ihre Mutter Margot Fischer hat sich aus ihrem Zimmer in einer Altstädter Pflegeeinrichtung still und leise entfernt. Seitdem ist sie verschwunden. Das zuständige Pflegepersonal hat sich sofort auf die Suche gemacht, verbunden mit der Annahme, dass die Bewohnerin mit ihrem Rollator nicht weit sein könne.
Bange Stunden des Wartens
Diese Hoffnung erfüllt sich leider nicht. Die an Altersdemenz erkranke 88-Jährige ist weder in der Pflegeinrichtung noch im näheren Umfeld zu entdecken. »Mein Mann hat sich nach dem Anruf sofort auf sein Fahrrad gesetzt, um seine Schwiegermutter zu suchen. Ich habe indessen die Polizei verständigt, eine Vermisstenanzeige aufgegeben und zu Hause die Stellung gehalten«, blickt die 64-jährige Tochter zurück. Dass sich diese Entscheidung als goldrichtig erweisen soll, zeigt sich wenig später.
Die Polizeibeamten lassen sich ein Foto von Margot Fischer geben und starten im Stadtgebiet sofort eine groß angelegte Suchaktion. Bange Minuten des Suchens und Wartens vergehen, als es plötzlich gegen 19.45 Uhr an der Wohnung von Familie Stange klingelt. Ein jüngerer Mann und eine Frau mittleren Alters stehen mit der gesuchten Seniorin vor der Eingangstür.
Die Wiedersehensfreude ist groß. »Bei all der Aufregung und der Erleichterung, dass meine Mutter wohlbehalten gefunden wurde, habe ich total vergessen nach wichtigen Details zu fragen. Ich weiß noch nicht mal die Namen der beiden Helfer, die ganz selbstverständlich eingegriffen haben, als sie meine hilflos wirkende und scheinbar wartende Mutter auf einer Bank entdeckten. Diese Art von spontaner Unterstützung ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich«, meint Ramona Stange.
Ein GPS-Tracker soll künftig helfen
Sie würde sich freuen, wenn sich die beiden Ersthelfer bei ihr melden. Auch um herausfinden zu können, wo genau ihre Mutter gefunden wurde. Diese Details sind wichtig, um beim nächsten Mal schneller und besser reagieren zu können. »Sie ist in der Pflegeeinrichtung gut aufgehoben. Wir können sie in ihrem Zimmer nicht anbinden. Sie kann mit ihrem Rollator auch noch relativ gut laufen«, meint die Tochter, die von einem Polizeibeamten den Tipp bekommen hat, am Rollator der Seniorin nicht nur ihren Namen, sondern auch die Adresse der Pflegeeinrichtung und einen GPS-Tracker zu befestigen. Mit dem Ortungsgerät lässt sich der jeweilige Standort der betreffenden Person bei Bedarf schnell ermitteln. Das kann in Notfällen sehr hilfreich sein, um schnell und gezielt eingreifen und helfen zu können. »Für diesen Tipp sind wir sehr dankbar. Das setzen wir zeitnah um«, ist sich das Ehepaar Stange einig.
Die beiden Ersthelfer mögen sich bitte unter ramonastange11@gmail.com melden.

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