Katrin Demczenko

Noch keine Lösung in Sicht

Hoyerswerda. Seit Längerem streben die Bewohner des Ortsteils Kühnicht nach einer Lösung für die schmale Kühnichter Straße, die aus Richtung Lohsa das Einfallstor nach Hoyerswerda ist.

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Auf der Kühnichter Straße herrscht immer Verkehr. Das soll sich, wenn es nach den Anwohnern geht, endlich ändern.

Auf der Kühnichter Straße herrscht immer Verkehr. Das soll sich, wenn es nach den Anwohnern geht, endlich ändern.

Foto: Katrin Demczenko

Im Juni 2021 wurden dort 5.100 Fahrzeuge innerhalb 24 Stunden gezählt, sagte der Hoyerswerdaer Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh kürzlich auf einer Einwohnerversammlung. Vor einem Jahr gab es schon ein Treffen, dem sich eine Bürgerbefragung anschloss. Die meisten Bewohner des Ortsteils plädierten für die Kühnichter Spange, einen Straßenneubau durch den Freizeitkomplex Ost. Diesen hat der Stadtrat aber aus finanziellen Gründen abgelehnt.

 

Verkehrsberuhigung tritt nicht ein

Verkehrsberuhigende Maßnahmen der Stadt Hoyerswerda an der Kühnichter Straße, wie die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h, Blitzer und Einengungen, haben die Anwohner allerdings nicht entlastet, denn im Mai 2022 sind immer 4.500 bis 5.500 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt worden, informierte Torsten Ruban-Zeh weiter. Der Trend kehre sich auch nicht um, denn der Scheibesee soll als Landesprojekt mit Strukturwandelgeldern entwickelt werden und die Wohnkomplexe VIII sowie IX erfahren mit geplanten Gewerbeansiedlungen und der Schaffung neuen Wohnraums auch eine Belebung.

Ohne die Kühnichter Spange wird es nicht gehen. Bis jetzt ist das der Wille der Bauverwaltung, sagte der Oberbürgermeister. »Der Stadtrat muss noch mal anders über die Bedeutung der Straße nachdenken.« Die Anwohner können den Prozess unterstützen, indem sie die Stadtratsfraktionen für diese Lösung sensibilisieren.

Eine Kühnichterin schilderte, dass sie mit ihrem Auto manchmal wegen des vielen Verkehrs kaum aus dem Kastanienweg herauskomme.

 

Straßenbau nur mit Fördermitteln möglich

Die Kühnichter Spange kann erst nach der Zustimmung des Stadtrates gebaut werden und nur, wenn die Stadt Hoyerswerda dafür Fördermittel vom Freistaat Sachsen bekommt, erklärte Torsten Ruban-Zeh. Im Moment ist nur eine Unterstützung für Fahrradstraßen in Höhe von 90 Prozent verfügbar.

 

Anwohnern drohen Ausbaubeiträge

Die Kühnichter Straße könnte auf diese Weise grundhaft ausgebaut werden. Dann hätten dort Radfahrer und Anwohner mit ihren Fahrzeugen Vorrang. Die Voraussetzung für diese Baumaßnahme ist aber die Kühnichter Spange. Bei jeder Art des Straßenbaus müssen alle Anwohner Beiträge zahlen. Diese können jetzt nicht abgeschafft werden, weil sich Hoyerswerda in der Haushaltskonsolidierung befindet, erklärt das Stadtoberhaupt auf die Nachfrage einer Bürgerin.


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