Matthias Stark/PM

Neue Friedensrichter in Radeberg und Wachau

Radeberg. Anja Kahl und Bernd Balzer laden zur ersten Sprechstunde ein.
Anja Kahl und Bernd Balzer sind die neuen Friedensrichter für Radeberg und Wachau.

Anja Kahl und Bernd Balzer sind die neuen Friedensrichter für Radeberg und Wachau.

Bild: PR Stadt Radeberg

Am 25. September 2024 eröffnen Bernd Balzer, der neue Friedensrichter für die Große Kreisstadt Radeberg und die Gemeinde Wachau, sowie seine Stellvertreterin Anja Kahl ihre erste Sprechstunde. Zwischen 16 und 17 Uhr haben Bürgerinnen und Bürger im Fraktionszimmer auf der Hauptstraße 2 in Radeberg die Möglichkeit, Anliegen und Konflikte vorzutragen, die außerhalb des Gerichts geklärt werden sollen. Typische Themen, die in der Sprechstunde behandelt werden, sind Nachbarschaftsstreitigkeiten, Ärger mit Vermietern sowie leichtere Delikte wie Beleidigungen, Sachbeschädigungen oder Hausfriedensbruch. Das Ziel ist eine außergerichtliche Einigung.

Bernd Balzer, ein ehemaliger Polizist, wurde durch die Medien auf die Suche nach einem neuen Friedensrichter aufmerksam und fühlte sich von der Aufgabe sofort angesprochen. »Seit meinem Ruhestand im März 2024 möchte ich nicht plötzlich untätig sein, sondern einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen«, erklärt er seine Motivation. Unterstützt wird er dabei von Anja Kahl, einer Verwaltungsangestellten und erfahrenen Elternsprecherin. Sie bringt ihre organisatorischen Fähigkeiten ein und unterstreicht die formellen Aspekte des Schlichtungsverfahrens: »Während des Verfahrens müssen Kompromisse gefunden und diese zeitgleich protokolliert werden, was dann noch vor Ort von allen unterschrieben wird. Die Arbeit auf zwei Schultern zu verteilen, ist da sehr hilfreich.«

 

Anlaufstelle bei Konflikten

 

Beide sind neu im Amt und wurden nach ihrer Wahl im Mai 2024 im Juli vereidigt. Seither haben sie Schulungen besucht und Netzwerke geknüpft, um sich auf ihre neue Aufgabe vorzubereiten. »Wir haben nicht nur die Chance, anderen zu helfen, sondern entwickeln uns auch selbst weiter«, betont Kahl.

Die Tätigkeit von Friedensrichtern, wie sie Balzer und Kahl künftig ausüben, ist von großer Bedeutung, um Konflikte zu entschärfen und Gerichtsverfahren zu vermeiden. In Schlichtungsverfahren versuchen sie, zwischen den Parteien zu vermitteln und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dadurch entlasten sie die Gerichte und tragen zu einem harmonischeren Miteinander in der Gemeinde bei. Friedensrichter sind in Deutschland ehrenamtlich tätig und übernehmen eine vermittelnde Rolle in zivilrechtlichen Streitigkeiten sowie bei bestimmten strafrechtlichen Delikten. Sie sind oft eine erste Anlaufstelle für Menschen, die ihre Konflikte ohne teure und langwierige Gerichtsverfahren lösen möchten.


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