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Matthias Stark

Neubau wäre einfacher gewesen

Pulsnitz. Das Rathaus in Pulsnitz wird nach fast fünf Jahren Bauzeit eingeweiht. Schwierigkeiten gab es beim Bau zuhauf.

Hermann Lindenkreuz (m.) und Andreas Schieblich übergaben der Bürgermeisterin Barbara Lüke im Namen der FDP-Fraktion des Stadtrates eine historische Ansicht. Die soll ihren Platz im neuen Dienstzimmer der Bürgermeisterin finden. Foto: Matthias Stark

Hermann Lindenkreuz (m.) und Andreas Schieblich übergaben der Bürgermeisterin Barbara Lüke im Namen der FDP-Fraktion des Stadtrates eine historische Ansicht. Die soll ihren Platz im neuen Dienstzimmer der Bürgermeisterin finden. Foto: Matthias Stark

Die Freude steht der Bürgermeisterin Barbara Lüke ins Gesicht geschrieben, als sie die zahlreichen Gäste zum Eröffnungsempfang im neuen Rathaus begrüßt. Gekommen waren neben den Pulsnitzer Stadträten auch Vertreter der Sächsischen Aufbaubank, die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft, die zuständigen Abteilungsleiter des Ministeriums für Regionalentwicklung, Vertreter der WEP Projektsteuerung, die Architektengemeinschaft MM+H sowie viele weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und den in Pulsnitz ansässigen Kliniken sowie Sponsoren.

Was lange währt, wir am Ende mehr als gut

Barbara Lüke sagte mit Blick auf die Bauzeit: »Heute endet eine Odyssee« und sie ergänzt: »Ein Neubau wäre sicher einfacher gewesen«. Bereits im Jahr 2019 wurde das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen zur Sanierung des Denkmalgeschützen Rathauses abgeschlossen. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Baugenehmigung und der Auszug der Mitarbeiter in ein Ausweichquartier. Dann erfolgte in den Jahren 2021 und 2022 der Abbruch und der Rohbau. Das ganze Gebäude wurde entkernt, es blieben quasi nur die Außenmauern stehen. Im Jahr 2023 erfolgte dann der Innenausbau. Was da in den vergangenen Jahren in der Pfefferkuchenstadt entstanden ist, kann sich durchaus sehen lassen.

Im nun grundsanierten Rathaus entstanden unter anderem 20 Büroräume, vier Technikräume und eine moderne Registratur. Verbaut wurden hier insgesamt 72 Türen und 82 Fenster. In den Umbau wurden mit Stand 2024 rund 5,9 Mio. Euro investiert. Dabei betrug die Kostensteigerung gegenüber der Planung aus dem Jahr 2021 lediglich rund 15 Prozent, was angesichts der bundesweiten Kostensteigerung im Baugewerbe von rund 38 Prozent in den Jahren 2021 bis 2023 noch recht mager ausfällt.

Schwierigkeiten gab es während des Umbaus zuhauf. Und nicht wenige davon haben mit dem eigentlichen Bau nur wenig zu tun. Die Stadt Pulsnitz nennt einige davon: unterbrochene Lieferketten, Folgen des Corona-Lockdowns, Handwerkerausfälle und Materialengpässe, Kostensteigerungen wegen des Kriegs in der Ukraine. Dass der Bau nun abgeschlossen und das Rathaus seiner Bestimmung übergeben werden kann, ist nicht zuletzt allen am Bau beteiligten Firmen zu danken.

Der Marktplatz steht nun wieder für Feste zur Verfügung

Nicht nur die Bürger der Stadt Pulsnitz mussten viel Geduld aufbringen während der Bauzeit. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung selbst mussten mit einem Provisorium leben lernen und manche Einschränkung ertragen. Umso mehr können sie nun ihre neuen Büroräume in Besitz nehmen. Dabei gibt es einiges, was gänzlich neu ist. So ist der Rats- und Trausaal nun ins Erdgeschoss gezogen und mutet wahrlich historisch an. Außerdem ist das neue Rathaus komplett barrierefrei inklusive Aufzug. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, freue man sich darüber, dass der Markplatz nun keine Baustelle mehr ist. So können hier nun Veranstaltungen wie das Stadtfest, der Pfefferkuchenmarkt und das Nikolausfest wieder in »Postkartenmotivqualität« stattfinden.

Die Bürgermeisterin Barbara Lüke stellte mit Blick auf ihre neue Wirkungsstätte fest: »Das Rathaus ist der Kern einer Stadt, wo Politik greifbar wird«. Und sie ist sich sicher, dass das neue Haus wesentlich zur Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt beiträgt. Während einer Führung, die Baumamtsleiter Kay Kühne durchführte, konnten sich die Gäste vom modernen Standard der gesamten Einrichtung überzeugen. Zu einem »Tage der offenen Tür« konnten dann alle Pulsnitzer ihr neues Rathaus erstmals besuchen.


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