Musik fördert die Lebensfreude

Kantor Johannes Leue probt mit den cirka 20 Sängern des Oratorienchores Hoyerswerda, zu dem Rentner sowie Berufstätige aus der Stadt und dem Umland gehören, sein neuestes Oratorium »Credo«. In Text und Musik denkt der Komponist über Standpunkte des christlichen Glaubens nach, die Zuhörern im Umgang mit den jüngsten Krisen wie der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine Orientierung geben können. Das Werk wird immer mittwochs um 19 Uhr in der Christlichen Schule Johanneum erarbeitet, wobei jeder Sänger zuerst Melodie und Rhythmus erlernt. Jede Stimmgruppe muss mit gleicher Diktion sprechen und sich souverän im polyphonen Klanggeflecht bewegen.

Premiere in der Johanneskirche

Später gestaltet Kantor Leue mit dem Chor die Musik durch die unterschiedliche Betonung jeder gesungenen Silbe und den Einsatz verschiedener Lautstärken. Nur ein präzises und lebendiges Klangerlebnis lässt die Botschaften beim Zuhörer richtig ankommen, erklärt der 63-Jährige. Am 18. Mai um 17 Uhr soll das Oratorium »Credo« in der Johanneskirche Premiere haben - mit Unterstützung des Kirchenmusikdirektors Christian Kühne aus Löbau, anderen Chören und vier Gesangssolisten aus der Region sowie der Neuen Lausitzer Philharmonie. Kantor Leue textet und komponiert seit Jahrzehnten zu aktuellen Themen und Anlässen für seine Musikgruppen, zu denen auch Flötenensemble, Kirchen- und Posaunenchöre im Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz gehören. Viele Stücke für Instrumentalbesetzungen, Lieder und Oratorien sind schon entstanden. Diese Arbeit ist ihm wichtig, weil sich »mit Musik Unsagbares sagen lässt. Sie transportiert Emotionen, stellt Fragen und manchmal findet sie auch Antworten. Musik weitet unseren Lebenshorizont, fördert Gemeinschaft und Lebensfreude.« In seinen Werken öffnet Johannes Leue Themen zum Glauben, zur Verantwortung im Handeln und zur Gerechtigkeit, die er deutlich hörbar machen will.

Hoyerswerdaer Orgel wird »recycelt«

Seit Neuestem organisiert er das notwendige »Recycling« der Orgel in der Johanneskirche zu einem kulturellen Alleinstellungsmerkmal in der Stadt. Alle noch brauchbaren Teile werden wieder verwendet. Zwei Orgelbaufirmen untersuchen den Istzustand mit seinen Schäden und Mängeln, sagt der Kantor. Die untere Denkmalschutzbehörde wird ebenfalls ihre Meinung zu dem Großprojekt abgeben und orgelbegeisterte Menschen sollen sich Gedanken zur Neugestaltung des 55 Jahre alten und grundsanierungsbedürftigen Instruments der Firma Eule machen.

Wer möchte, kann sich durch persönliche Mithilfe oder Spenden an dem Projekt beteiligen, um eine moderne Orgel für Hoyerswerda zu schaffen. Die Kontonummer der Johanneskirchengemeinde ist DE54 8559 1000 4530 6100 34 und der Betreff lautet »Orgel Johanneskirche«. Bis 300 Euro gilt der Überweisungsbeleg als Nachweis, bei darüber liegenden Summen wird automatisch eine Spendenquittung zugestellt.