Mögen die Krabat-Festspiele beginnen
Die Krabatmühle – ein bewegendes Projekt, das bereits im Zuge seiner Entstehung einzigartige Geschichte geschrieben hat. Gertrud Winzer, die als engagierte Mutter der schwarzen Mühle in Schwarzkollm gilt, wusste schon damals die Einwohner des Ortes, Partner und Unterstützer aktiv mit einzubeziehen. Ein gewachsenes Herzensprojekt, das auch bis heute nichts von seinem unverwechselbaren, individuellen Charme verloren hat.
Einen sehr großen Beitrag dazu leisten seit nunmehr fast zehn Jahren die Krabat-Festspiele, die einst aus dem Nichts entstanden sind. Unter dem Motto »Ein Dorf spielt Theater« lebt das traditionell gewordene, jährlich stattfindende Bühnenstück vor allem von seinen Kleindarstellern, die aus Schwarzkollm und der Region stammen. Festspielleiter Peter Siebecke bezeichnete das Engagement der Laienkünstler als eine grundlegende Basis für den großen Erfolg der Festspiele.
Hommage an die Mühle
Jedes Jahr aufs Neue, außer in Zeiten der Corona-Pandemie, beginnt für das Publikum ein wahrer Kampf und Ansturm auf die Karten, die innerhalb weniger Minuten restlos ausverkauft sind. Das große Interesse an den Eintrittskarten ist für das Publikum eine Hommage an die Krabatmühle und ihre Menschen, die das Projekt, ähnlich wie in der Krabatsage beschrieben, mit ihrer Liebe und ihrem Engagement am Leben erhalten, weiterentwickeln und zu einer Herzenssache gestalten.
Von Anfang an dabei
Unter den diesjährigen Laiendarstellern sind auch aktive Schwarzkollmer und Menschen aus der Region die bereits von Anfang, also seit 2012, die Krabat-Festspiele mit Rollenspielen unterstützen. Dazu zählen beispielsweise Familie Stephan mit ihren Töchtern und die beiden Freundinnen Claudia Jurisch und Carla Hesse.
Das Stück werde auch in diesem Jahr durch seine Authentizität und Verbundenheit zur Region »wieder etwas ganz Großes werden, die Menschen nach der Corona-Zwangspause wieder mehr miteinander verbinden und die Freude darüber soll zum Publikum transportiert werden«, meint Peter Siebecke. Die Proben haben bereits begonnen. Und auch die Organisation rund um das Spektakel, läuft auf Hochtouren.
Alles soll perfekt sein
So wird sich das Team um Krabatmühlenchef Tobias Zschieschick mit Partnern und Unterstützern um das Wohl von über 1.000 Darstellern, Besuchern und Helfern pro Veranstaltung kümmern. »An heißen Sommertagen haben wir in einem Jahr schon mal ganze 12.000 Getränkeflaschen gebraucht, die aber auch gekühlt werden mussten«, beschreibt Festspiel-Produzentin Doris Siebecke die Tragweite der umfangreichen Organisations- und Umsetzungsarbeit. Nicht zu vergessen: Die sorbischen Trachten brauchen bei der Ankleide eine ganz besondere Vorbereitung. Der gelebte Anspruch: Alles muss perfekt und detailgetreu sitzen.
Die Handlungsgeschichte mit dem Titel »Im Schatten der Vergangenheit«, die den zweiten Zyklus der Festspiele-Reihe weiterführt, sei ganz besonders nah an den Geschehnissen der heutigen Zeit geschrieben und lebe von sehr eindrucksvollen Bildern, aber auch von großer Trauer und tiefem Schmerz. So viel sei an dieser Stelle noch verraten: Ein Ring, Krabat, der Schwarze Müller, Kantorka, um die 350 Kostüme und Trachten, Ponys, (neue) Enten statt (alter) Gänse, über 70 mitwirkende Schauspieler und Laiendarsteller, 16 ausverkaufte Vorstellungen, viele Erinnerungen, menschliche Schwächen, Ängste, Herausforderungen, Mut und wichtige Entscheidungen werden in der Handlung tragende Rollen spielen. Na dann: Mögen die Krabat-Festspiele beginnen!