Lebensretter für Ludwig gesucht!
Ganz kurz steht die Welt von Robert Ende September still. Nicht wegen der Corona-Pandemie, nein. Bei seinem Bruder Ludwig aus Wachau, der gerade 22 Jahre alt geworden ist, diagnostizieren die Ärzte eine akute Leukämie. Nach einigen Monaten mit immer wiederkehrenden, langwierigen und schweren Infekten ordneten Ludwigs Ärzte ein Blutbild an. Da die Befunde auffällig waren, erfolgte eine Knochenmarkpunktion. Robert erinnert sich noch genau, dass die Auswertung dieser ohne Begründung einen Tag vorverlegt wurde und er sich darüber gewundert hatte: „Ludwig rief mich direkt nach dem Arztbesuch an und weinte. Bevor er etwas sagen konnte, wusste ich schon Bescheid. Er erzählte mir seine Diagnose unter Tränen. Das Gespräch ging nicht lange. Ich stand unter Schock! Ich konnte nicht weinen, sondern schrie eher und lief durchs Haus. Ich wusste nicht wohin mit mir. Das fühlte sich so unwirklich und gleichzeitig beklemmend an!", so Ludwigs großer Bruder Robert. Ludwigs Leben spielt sich nun komplett im Krankenhaus ab. „Mein Tag besteht aus Tests, Untersuchungen und Infusionen. Die erste Chemo hat mich schon hart erwischt mit all ihren Nebenwirkungen wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen. Da war mir nur nach Schlafen zumute. Nachdem der erste große Schock verdaut ist, gibt es mir Kraft zu sehen, wie viele Menschen sich um mich kümmern und wie stark unsere Gemeinschaft, meine Familie und mein Freundeskreis ist“, so Ludwig. Der leidenschaftliche Motocrossfahrer, der gerade seine Ausbildung abgeschlossen und einen neuen Job begonnen hat, kann nur überleben, wenn es – irgendwo auf der Welt – einen Menschen mit nahezu gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. Um ihm und anderen Patienten bei der Suche nach einem passenden Spender zu unterstützen, rufen sein Bruder Robert sowie seine Freunde gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzieller Stammzellspender zu registrieren. „Ich habe nur einen Wunsch! Mein Bruder soll wieder ganz gesund werden. Ich werde in ein paar Jahren mit ihm gemeinsam die Firma unseres Vaters übernehmen und dann erinnern wir uns an die harte Zeit und werden feststellen, dass sie uns noch näher zusammengebracht hat – das ist das Ziel!“. Deshalb lautet der Appell des 25-Jährigen Junior-Geschäftsführers im Familienbetrieb: „Dinge werden immer erst dann wichtig, wenn sie persönlich werden. Das ist traurig, aber liegt in der Natur des Menschen. Auch ich habe die Wichtigkeit der Registrierung als Stammzellspender bis vor kurzem nicht wirklich wahrgenommen. Dabei ist es so unfassbar einfach und schmerzfrei. Es kann jeden treffen – obwohl man es niemandem wünscht.“