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Landrat Michael Harig äußert sich zum "Husarenhof"

Nach dem gestrigen Dachstuhlbrand in der geplanten Flüchtlingsunterkunft im Husarenhof Bautzen hat die Polizei offiziell bestätigt, dass Spuren von Brandbeschleunigern gefunden wurden. Damit erhärtet sich der Verdacht einer vorsätzlichen Brandstiftung.
Landrat Michael Harig. Foto: LRA

Landrat Michael Harig. Foto: LRA

Landrat Harig äußerte heute sein Unverständnis auch über jubelnde Gaffer und Menschen, die die Feuerwehr an der Arbeit hinderten. "Ein derartiges Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen. Bautzen wird nun in einem Atemzug mit den Ausschreitungen in Clausnitz genannt. Diese bundesweite negative Aufmerksamkeit schadet unserer gesamten Region." Der Eigentümer des Husarenhofes, die GZ Bautzen Betreibergesellschaft mbH, hat dem Landratsamt gegenüber heute erklärt, dass alle Anstrengungen unternommen werden, damit  in dem nicht beschädigten Gebäudeteil Mitte März 100 Plätze zur Verfügung stehen. "Wir prüfen derzeit, wie die fehlenden Plätze kompensiert werden können. Ggf. müssen Notunterkünfte (in Bautzen, Hoyerswerda, Großröhrsdorf) weiter betrieben werden. Planmäßig sollten diese im Laufe des Jahres geschlossen werden. Aufgrund des Brandes stehen dem Landkreis neue Unterkünfte für Flüchtlinge nur noch bis Ende April 2016 zur Verfügung." In einigen Onlinemedien wird die Frage gestellt, ob es ein "Brandanschlag mit Ansage" war. Leider sind ausländerfeindliche Hetze und Rufe nach Zerstörung von Flüchtlingsunterkünften in Bürgerversammlungen und den sozialen Medien keine Seltenheit mehr. Die Facebook-Einträge bzgl. der "Dachstuhl-Verschönerung" am Husarenhof waren uns bekannt. Zur Gebäudesicherung ließ der Eigentümer den Husarenhof durch ein Wachschutzunternehmen überwachen. Für alle Flüchtlingsheime im Landkreis Bautzen gibt es Sicherheitskonzepte, welche u. a. die Gebäudesicherheit einschließen. Dazu gehören neben Sicherheitskameras auch der Einsatz von Wachschutz. Nach dem Umbau des Husarenhofes war für den 10. März ein "Tag der offenen Tür" geplant. Dieser kann nun nicht stattfinden. Ob vor Belegung der möglichen 100 Plätze ein neuer Termin zur Besichtigung angeboten wird, ist derzeit noch nicht entschieden.


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