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Sandro Paufler

Jetzt wird genau auf die Heizung geschaut

Doberschau-Gaußig/Demitz-Thumitz. Mit zwei Energiemanagern wollen die Gemeinden Doberschau-Gaußig und Demitz-Thumitz die Verbräuche ihrer kommunalen Gebäude senken. Wie das genau funktionieren soll und warum es dazu eine besondere Ausbildung benötigt.

Steffen Gnauck (links) und Marcus Das Gupta sind angehende Energiemanager. Ihre Aufgabe ist es, Einsparpotentiale bei kommunalen Gebäuden zu erkennen.

Steffen Gnauck (links) und Marcus Das Gupta sind angehende Energiemanager. Ihre Aufgabe ist es, Einsparpotentiale bei kommunalen Gebäuden zu erkennen.

Bild: Sandro Paufler

Eine Zahl ging in den letzten Jahren gefühlt steil nach oben: die Kosten für Energie. Nicht nur die Gemeinden Doberschau-Gaußig und Demitz-Thumitz, sondern auch andere sächsische Kommunen haben vermehrt Überlegungen angestellt, wie die Wasser-, Wärme- und Stromverbräuche von kommunalen Schulgebäuden, Kitas und Rathäusern dauerhaft gesenkt werden können, um effektiv Geld zu sparen.

Ein wirksamer Hebel ist die Installation eines Fachmannes, dem Energiemanager. Diese Person ist dafür zuständig, die Verbräuche, Kosten und CO2-Emissionen kommunaler Gebäude zu betrachten und langfristig Einsparungspotentiale zu erkennen. Und weil man zusammen mehr erreichen kann, haben sich die beiden oben genannten Gemeinden aus dem Landkreis Bautzen zusammengetan, um zwei Energiemanager zu beschäftigen. Das ist zum einen der Diplom-Betriebswirt Marcus Das Gupta aus Singwitz, der sich über ein Stellenangebot erfolgreich beworben hatte und der amtierende Bauhofleiter der Gemeinde Doberschau-Gaußig, Steffen Gnauck, der nun zwei Verantwortlichkeiten innehat. Beide haben ihre Tätigkeit Anfang des Jahres aufgenommen.

 

Ausbildung zum Energiemanager nötig

 

Das dreijährige Projekt wird von der Sächsischen Energieagentur begleitet und vom Bund gefördert. Bevor die angehenden Energiemanager der Gemeinden Doberschau-Gaußig und Demitz-Thumitz starten, wird zunächst in die Ausbildung investiert: In den nächsten vier Monaten müssen die beiden aller 14 Tage zur Schulung gehen und anschließend eine Prüfung absolvieren.

 

Schulen, Kitas und Turnhallen genauer anschauen

 

Trotz der kurzen Einarbeitungszeit haben der 59-jährige Das Gupta und der 45-jährige Gnauck erste Gebäude erfasst, die sie genauer unter die Lupe nehmen wollen. Das betrifft die Sporthallen sowie Kitas und Schulen in den Gemeinden. Doch es geht nicht einfach darum, die Heizung herunterzudrehen, sondern die Betriebseinstellungen auf die tatsächlichen Anforderungen des Hauses genau zu optimieren. Es geht darum, Einsparpotentiale der Gebäude zu erfassen, Konzepte zu erstellen und Möglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen: Welche Heizungsart ist möglich und macht eine Photovoltaikanlage an diesem Standort Sinn? Es geht vor allem um das ständige Überwachen der Systeme. Denn durch das gezielte Sammeln und Auswerten der Daten können mögliche Schäden und Mängel frühzeitig erkannt werden, wenn zum Beispiel gewisse Werte in die Höhe steigen, weil ein Wasserrohr leckt. Zu guter Letzt geht es auch darum, mit den Nutzern der kommunalen Gebäude zu kommunizieren. Die jahrelangen Erfahrungen anderer Kommunen zeigen, dass Lehrer, Schüler und Verwaltungsmitarbeiter mit ihrem Verhalten große Wirkung auf den Energieverbrauch der Gebäude haben können. Einsparungen von bis zu 30 Prozent sind möglich, so Angaben der Sächsischen Energieagentur.


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