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Im Landkreis Bautzen fehlen altersgerechte Seniorenwohnungen

Landkreis Bautzen. Die Demografie zeigt, dass immer mehr Menschen im Landkreis eine altersgerechte Wohnung benötigen - doch viele Senioren gehen leer aus. Auch die gestiegenen Kosten stellt viele Rentner mit geringer Rente vor existenziellen Problemen.

Dringend gebraucht: Wohnungen, die für Senioren geeignet sind.

Dringend gebraucht: Wohnungen, die für Senioren geeignet sind.

Bild: IG BAU / Tobias Seifert

Im Landkreis Bautzen gehören rund 86.560 Menschen zur Altersgruppe »65plus«. »Viele der älteren Menschen brauchen eine Seniorenwohnung – ohne Treppenstufen, dafür mit bodengleicher Dusche und genügend Platz für das Rangieren mit Rollator und Rollstuhl.

 

"Graue Wohnungsnot" im Landkreis

 

Aber längst nicht alle haben die Chance auf ein altersgerechtes Wohnen mit wenig Barrieren«, so Roland Müller, Vorsitzender der IG BAU Ostsachsen. Dieser spricht von einer »grauen Wohnungsnot« und nennt Zahlen. »Heute benötigen mehr als 12.750 Haushalte im Kreis Bautzen eine Seniorenwohnung, weil in ihnen Menschen im Rentenalter leben, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Aber viele gehen leer aus und müssen sich behelfen.« Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen, die das Pestel-Institut bundesweit für Städte und Kreise ermittelt hat.

 

Sorge vor Altersarmut

 

Neben einem akuten Mangel an altersgerechten Wohnungen befürchtet die IG BAU Ostsachsen auch eine zunehmende Altersarmut durchs Wohnen. »Wenn die Wohnkosten weiter in dem Tempo der letzten Jahre steigen, werden viele Senioren ihren Konsum einschränken müssen. Ältere Menschen werden die hohen Mietpreise oft kaum noch bezahlen können. Deshalb werden auch im Kreis Bautzen künftig deutlich mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, um überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben«, so Müller.Um den Wohnungsmarkt für die kommende Rentengeneration besser vorzubereiten, fordert die IG BAU die Schaffung von mehr preiswertem, vor allem aber auch altersgerechtem Wohnraum. Angesichts der drohenden »grauen Wohnungsnot« ist mehr Geld für den Neubau von Seniorenwohnungenk, aber auch für die altersgerechte Sanierung bestehender Wohnungen erforderlich. Hier seien alle gefordert – Kommunen, Land und Bund.


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