

Herr Casapietra, es verschlägt sie wieder nach Pulsnitz. Haben Sie gute Erinnerungen an die Stadt?
Ich erinnere mich an ein Konzert in Pulsnitz, das überwältigend war. Das ist jetzt sicherlich schon fünf Jahre her. Damals war meine Tochter noch drei Jahre alt und mit dabei. Inzwischen singt sie schon lange im Kinderchor der Komischen Oper Berlin und stiehlt mir bei unserem gemeinsamen Konzerten auf der Bühne die Show (lacht). Nein, ernsthaft, ich freue mich auf Pulsnitz. Ich möchte Pulsnitz erobern. Ich möchte ein Konzert singen, dass niemand mehr vergisst. Wir leben in unruhigen Zeiten. Und ich finde Musik hat einfach die Aufgabe, den Menschen Hoffnung zu machen und ihnen ein Stück weit die Sorgen zu nehmen. Das ist mein Auftrag, das ist mein Job.
Was kann Ihr Publikum von den Liedern der Sehnsucht erwarten?
Die schönsten Liebeslieder, die es gibt. Italienische Romanzen, irische, schottische Volkslieder, wunderschöne deutsche Liebeslieder und alle verbinden das Thema Sehnsucht. Die Sehnsucht kann vielfältig sein. Sehnsucht nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Heimat nach einem Elternteil. Ich singe das "Halleluja" von Leonard Cohen, einen "Guten abend, gut Nacht" von Johannes Brahms, natürlich am Ende mein berühmtes "O sole mio", die heimliche irische Nationalhymne "Danny Boy" ein Lied, dass an Schönheit kaum zu überbieten ist. Dann meine italienische Version von Dirk Michaelis großer Ballade "Als ich fortging". Und natürlich habe ich auch die Lieder von meinem neuen Album "Un Amore Italiano" dabei. Große italienische Hits, die ich mit meiner klassischen Tenorstimme singe. Ich meine es ernst, wenn ich sage, ich möchte Pulsnitz erobern. Diese Tour hat bislang, egal wo wir waren, so wunderbar funktioniert. Ich sage das voller Stolz, aber kein Konzert endete ohne Standing Ovation und viele Zugaben.
Wer wird mit Ihnen auf der Bühne stehen?
Mein wunderbarer (und sehr gut aussehender) Pianist Peter Forster ist natürlich dabei und, wenn es die Schule zulässt, auch meine Tochter Stella. Wir singen inzwischen viele Duette miteinander. Ganz neu im Programm ist Dietrich Bonhoeffers Gedicht »Von guten Mächten wunderbar geborgen«, das wir musikalisch umsetzen. Ein unglaublich berührender Text. Die Lieder der Sehnsucht fangen immer sehr ruhig und melancholisch an. Wir steigern uns dann Stück für Stück in Leidenschaft und Temperament. Ich möchte mein Publikum mitreißen und berühren. Ich möchte, dass die Menschen meine Liebe zu meinen Liedern spüren. Dass sie das Gefühl haben, dass ich direkt in ihre Seele singe, in ihr Herz rein und nicht nur in ihre Ohren. Wie gesagt, es sind im Moment ganz wunderbare Abende und es macht mir sehr viel Spaß für mein Publikum zu singen. Ich freue mich sehr auf die unglaublich schöne Pulsnitzer Kirche und auf mein Publikum dort.