

Bald startet das neue Schuljahr. Wie viele Schüler werden zukünftig an der BMS lernen und in welchen Ausbildungsrichtungen? Claudia Barthel: Wir werden das neue Schuljahr mit etwa siebzig neuen Schülern in den Ausbildungsrichtungen Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Altenpfleger, Erzieher, Heilerziehungspfleger, Masseure und Bademeister sowie Notfallsanitäter starten. Insgesamt haben wir an unserer Schule in allen drei Ausbildungsjahren knapp 200 Schüler. Welche Berufsziel sind derzeit am beliebtesten und warum? Claudia Barthel: Die meisten Schüler werden wir wieder in der Erzieherausbildung begrüßen dürfen. Ich denke, dass dieser Beruf gerade sehr beliebt ist, weil er auch für Umschüler und Quereinsteiger gut geeignet ist. Es liegt wohl auch daran, dass der Beruf Erzieher ein sehr großes Arbeitsfeld bietet. Im Gegensatz zu früher ist diese Tätigkeit schon lange nicht mehr der reine »Kita-Frauen-Beruf«. Welche Altersgruppen sind unter den Schülern vertreten und wie funktioniert das Miteinander zwischen der jüngeren und der älteren Generation? Torsten Rentsch: Wir haben Schüler mit 17 Jahren und Erwachsene, die bereits weit über 50 Jahre alt sind. Unser ältester Schüler ist knapp 60 Jahre alt. Das ist auch nicht so verwunderlich, weil die Gesellschaft in dieser Beziehung von einem Wandel geprägt ist. Heute ist Flexibilität gefragt und das am besten gleich in mehreren Berufszweigen. Das Miteinander funktioniert an unserer Bildungsstätte super. Die Generationen helfen und ergänzen sich untereinander. Ruhe und Erfahrung der älteren Menschen treffen bei interdisziplinären Arbeitsweisen auf jugendliche Motivation und Hilfsbereitschaft untereinander. 95 Prozent unserer Absolventen verlassen die Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe mit Erfolg. Und mehr als 95 Prozent sind nach der Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt tätig. Darauf sind wir stolz. Welche Alleinstellungsmerkmale hat die BMS? Claudia Barthel: Wir können von uns behaupten, in allen Ausbildungsbildungsrichtungen immer einen sehr praktischen Bezug zur Theorie herzustellen. Wir lernen in der Praxis, für die Praxis und das mit unterschiedlichsten Einrichtungen und Kooperationspartnern wie Altenpflegeheimen, der Körperbehindertenschule, Kitas und Horteinrichtungen, dem Lausitzer Seenland Klinikum und den Lausitzer Werkstätten. Des Weiteren arbeiten wir sehr familiär, wir sind für jeden Schüler einzeln da und stellen uns auf seine Bedürfnisse ein. Dies geht, da wir keine riesige Schule sind und man jedes Gesicht an dieser Schule kennt und zuordnen kann. Auch das Modell des Individuellen Lernens gibt es an Erwachsenbildenden Schulen so in Hoyerswerda und umgebend nicht noch einmal. Wir gehen auf die verschiedenen Lernzugänge der Schüler ein und begleiten diese dabei und unterstützen sie. Wir geben keinen festen Weg der Wissensausnahme vor. Wie sieht die zukünftige Entwicklung der BMS aus, welche Ziele stehen demnächst an? Torsten Rentsch: Wir sind regional sehr gut vernetzt und haben nie Probleme Praktikumsplätze in Kooperationseinrichtungen zu bekommen. Diese enge und so wichtige Zusammenarbeit will gepflegt und stetig verbessert werden. Claudia Barthel: Wir sind auch immer daran interessiert, die Theorie noch mehr mit der Praxis zu verbinden, um den Schülern von Beginn an ein ganzheitliches Bild des Berufes zu geben, welchen sie erlernen. Zudem sind weitere Kooperationen mit Oberschulen im Bereich Bewerbertraining geplant.