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Größere Busse im Stadtverkehr

Hoyerswerda. Die Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda (VGH) reagiert auf die weiterhin steigende Nachfrage im Stadtverkehr Hoyerswerda und setzt ab Beginn des Schuljahres 2024/2025 größere Busse ein.

 

Zwei »neue« Busse auf dem Betriebshof der VGH.

Zwei »neue« Busse auf dem Betriebshof der VGH.

Bild: VGH / Stefan Löwe

Zuletzt konnten auf der stark genutzten Linie 1 zeitweise keine Fahrgäste mehr einsteigen, weil der Bus schon voll war. Mit den für das jetzt beginnende Schuljahr gemeldeten Schülerzahlen würde sich das Problem auch auf die Schülerfahrten der Linie 5 ausweiten.

»Wir wollen keinen Schüler an einer Haltestelle stehen lassen, so dass er nicht zur Schule kommt«, betont Stefan Löwe, Geschäftsführer der VGH. »Unsere Fahrgastzahlen steigen erfreulicherweise weiter. Allein im Jahr 2023 hatten wir zwölf Prozent mehr Fahrgäste. Gegenüber 2019 ist das sogar ein Plus von 48 Prozent. Unsere Busse sind aber nicht größer als damals, deshalb müssen wir dringend handeln.«

Bisher verfügt die Verkehrsgesellschaft ausschließlich über sogenannte Standardbusse, also Busse mit einer Länge von zwölf Metern. Diese können bei 30 Sitzplätzen insgesamt bis zu 100 Fahrgäste befördern. Ab Schuljahresbeginn sollen nun auch sogenannte Gelenkbusse eingesetzt werden. Diese sind 18 Meter lang, verfügen über 55 Sitzplätze und bieten insgesamt Platz für bis zu 150 Fahrgäste.

 

Finanzierung als größte Herausforderung

Eine riesige Herausforderung ist und bleibt in diesem Zusammenhang die ÖPNV-Finanzierung. Durch die bundesweite Einführung des Deutschlandtickets fehlen der VGH viele Einnahmen. Zwar gibt es dafür Ausgleichzahlungen von Bund und Land, diese basieren aber auf Einnahmen und Fahrgastzahlen von 2019. »Es ist paradox. Wir haben so viele Fahrgäste wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Einnahmen sind durchs Deutschlandticket und Bildungsticket aber gedeckelt und stagnieren, während gleichzeitig die Ausgaben und Kosten deutlich steigen«, erklärt Stefan Löwe.

Deshalb ist auch die Beschaffung der größeren Busse ein Kraftakt für die VGH. Ein neuer Gelenkbus mit Dieselantrieb kostet über 400.000 Euro. Eine Förderung für Dieselbusse im Stadtverkehr gibt es seitens des Landes Sachsen nicht mehr.

Deshalb kann die VGH nur zwei gebrauchte Gelenkbusse finanzieren und beschaffen. Beide Busse wurden in den Ferien noch mit der notwendigen Kassentechnik ausgerüstet.

Ein Gelenkbus wird ab dem neuen Schuljahr auf der Linie 5 im Schülerverkehr ab Schwarzkollm eingesetzt. Der zweite Gelenkbus ist für den Einsatz auf der Linie 1 vorgesehen.


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