

Auch im Rödertal gibt es Autofahrer, die die dortigen Straßen mitunter mit einer Rennpiste verwechseln. Negativer Höhepunkt war im vergangenen Jahr ein Fahrer, der mit fast hundert Stundenkilometern über die Stolpener Straße raste. Im Landkreis Bautzen sorgten Temposünder im vergangenen Jahr für eine Rekordeinnahme: rund 3,9 Millionen Euro nahm der Landkreis nach Geschwindigkeitskontrollen aus Buß- und Verwarngeldern ein. Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 53 Prozent. Und wie schaut es da in den Rödertaler Kommunen aus?
In Radeberg spülten zu schnell fahrende Autofahrer in den vergangenen Jahren (2019 bis 2021) über 150.000 Euro in die Stadtkasse. 2021 waren es 45.748 Euro, 47.062 (2020) und 2019 klingelte es besonders oft in der Stadtkasse. Da betrugen die Einnahmen 61.324 Euro. Die Angaben für 2022 stehen noch aus.
Im Rödertal gibt es derzeit drei stationäre Blitzeranlagen (zwei in Radeberg, eine in Ottendorf-Okrilla). Dazu kommt noch eine mobile Messeinheit in der Bierstadt. Eine weitere stationäre Anlage ist dort geplant. Da Ottendorf-Okrilla, Wachau und Arnsdorf weniger als 10.000 Einwohner haben, dürfen diese Gemeinden gemäß der Ordnungswidrigkeiten-Zuständigkeitsverordnung keine Verkehrsordnungwidrigkeiten ahnden. Geschwindigkeitskontrollen werden dort - auf Anforderung der Kommune respektive nach Hinweisen von Bürgern - entweder vom Landratsamt Bautzen, dem Polizeirevier Radeberg oder der Görlitzer Polizeidirektion durchgeführt. So wurden in Ottendorf-Okrilla im vergangenen Jahr 2031 Fahrzeuge geblitzt. Die Einnahmen aus den Bußgeldern brachten dem Landratsamt 60.500 Euro ein. 2021 waren es 1.118 Fahrzeuge (Einnahmen: 19.200 Euro).
In Ottendorf-Okrilla konzentrierten sich die Geschwindigkeitskontrollen im zurückliegenden Jahr auf Abschnitte der Radeberger Straße und Weixdorfer Straße im Ottendorfer Ortsteil Medingen. Auch in Arnsdorf wurden 2022 Raser von mobilen Blitzern »erwischt«. Etwa auf der Stolpener Straße, unweit der Schule. In diesem Bereich ignorierten bei einer Geschwindigkeitskontrolle am 21. Mai 2022 von 225 gemessenen Fahrzeugen 25 die dort eingerichtete Tempo-30-Zone. Auf der Karswaldstraße 1, in Höhe der Kita »Am Karswald«, wurden Kontrollen durchgeführt. Das lohnt sich da fast immer: Am 20. April wurden 162 Fahrzeuge gemessen. Mehr als ein Viertel der Fahrzeuge war schneller als erlaubt. Die Radeberger Straße im Ortsteil Feldschlösschen wird häufig von Autofahrern mit einer Rennstrecke verwechselt. So hatten es in den Morgenstunden des 9. Juli 2022 zahlreiche Verkehrsteilnehmer eilig, um zur Arbeit zu kommen. Die Folge: Es hagelte Bußgeldbescheide, wurden von 263 gemessenen Fahrzeugen 95 geblitzt.
Einige Autofahrer fielen bei den Geschwindigkeitsmessungen des Bautzener Landratsamtes im vergangenen Jahr besonders auf. Negativer Höhepunkt war im vergangenen Oktober die rasante Fahrt eines Pkw-Fahrers auf der S 111. Mit 164 Stundenkilometern raste er durch den Bischofswerdaer Ortsteil Kynitzsch. Wurde jedoch von einem mobilen Blitzer außerhalb der Ortslage erwischt. Dafür zahlte er »nur« 480 Euro und erhielt neben einem einmonatigen Fahrverbot zwei Punkte im Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Solche »Rekordfahrten« wurden im Rödertal bisher nicht registriert.