Katrin Demczenko

Für die Zukunft gerüstet

Hoyerswerda. Zum 30. Geburtstag der VBH lud das Unternehmen ins erweiterte Wasserwerk nach Zeißig ein.
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Kinder und Erwachsene enthüllen das Wandbild am Wasserwerk.

Kinder und Erwachsene enthüllen das Wandbild am Wasserwerk.

Foto: K. Demczenko

In Hoyerswerda entsteht Zukunft. Diese wird im modernisierten und erweiterten Wasserwerk Zeißig sichtbar, das seit Jahresbeginn eigenständig die Trinkwasserversorgung in der Stadt und der Umgebung für die Industrie, das Gewerbe und 40.000 Haushalte sichert. Bis zur Abschaltung im Januar war an dieser Aufgabe auch das Wasserwerk der LEAG in Schwarze Pumpe beteiligt, sagte Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) auf dem 30. Geburtstag des Unternehmens, der im Wasserwerk begangen wurde.

 

Vor Stadträten, Vertretern der Stadtverwaltung, befreundeter Firmen und Vereine erklärte er, dass die VBH auch Energie, Erdgas sowie Fernwärme bereitstellt. Die vom Bund bis 2028 geforderte kommunale Wärmeplanung setzt die dafür gegründete VBH-Tochter Lausitzwerk schon mit sechs Partnerfirmen aus der Region um. Die VBH selbst vergibt Aufträge an hiesige Unternehmen und unterstützt als Tochter der Städtischen Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda (SWH) das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben in der Stadt.

 

Hoywoj wird zur »Vorzeigestadt«

Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh verwies darauf, dass die positive Entwicklung der Stadt in den heutigen, krisengeschüttelten Zeiten nur gemeinsam gelingen kann. So dankte er neben der SWH und der VBH auch dem Freistaat und dem Bund für Fördergelder. 260 Millionen Euro fließen seit 2,5 Jahren nach Hoyerswerda. In den Jahrzehnten zuvor waren es 117 Millionen Euro.

Die Beigeordnete des Landkreises Bautzen, Dr. Romy Reinisch, lobte die Entwicklung. Nach der negativen Situation in den 1990er und 2000er Jahren sei jetzt »eine Vorzeigestadt« entstanden. »Anpacken und Machen« heißt die Devise der Einwohner.

 

Perspektiven für Familien schaffen

Der Beauftragte für Strukturentwicklung beim Freistaat, Jörg Huntemann, sagte, dass die heutige Entwicklung schon 2019 mit der Studie zur Lebensenergiestadt begonnen hat. Die Umsetzung dieser erarbeiteten Maßnahmen erfolgt jetzt, um hier Perspektiven für jungen Familien zu schaffen. Zum Beispiel stehen 26,2 Millionen Euro für die Entwicklung des Scheibesees bereit.

Zum Schluss der Veranstaltung durften Kita-Kinder, also die nächste Generation, ein Lied vortragen und dann mit Erwachsenen ein großes, neues Graffiti an der Wand des Wasserwerkes enthüllen. Der Künstler Rene Kruner aus Weißwasser hat es allein binnen zwei Wochen geschaffen.

 

Führung durchs moderne Wasserwerk

Rund 2,5 Millionen Euro aus Strukturwandelgeldern stecken in der modernisierten Technik des Wasserwerkes, erklärt der Betriebsingenieur für Wasser und Gas, Markus Mickel, während einer Führung durch die Anlage.

Neue Flachbettbelüfter können nun maximal 11.500 Kubikmeter Grundwasser am Tag vom PH-Wert 6,4 auf 6,9 entsäuern. Diese gegenüber der Vergangenheit erhöhte Wassermenge stammt ausschließlich aus acht Horizontalfilterbrunnen bei Zeißig. Dann folgt die Grobfiltration des Wassers im neuen Lamellenschrägklärer, das heißt es wird dort beruhigt. Die bis hierher im Prozess entstandenen Eisen- und Manganflocken werden in dem Klärer abgeschieden, indem sie an den schrägen Lamellen herunterrutschen. Nach der Feinfiltration geht das Trinkwasser mit dem PH-Wert von etwa 8 an die Verbraucher.

Weil Zeißiger Wasser chemisch und mikrobiologisch eine sehr gute Qualität hat, muss es nicht gechlort werden. Deshalb behält es die im Grundwasser geringfügig enthaltenen Spurenelemente und hat eine leicht grünliche Farbe. Das Gesundheitsamt des Landkreises und freie Labore kontrollieren engmaschig die Einhaltung aller Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, sagt Christin Scholze. Sie ist Sachgebietsleiterin Hygiene im Gesundheitsamt.


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