Anika Hirche

Faszinierende Einblicke in die Welt der Vögel

Hoyerswerda. Dank einer Zusammenarbeit zwischen dem Zoo und der Volkshochschule Hoyerswerda bot sich den Zoobesuchern und den Teilnehmern des Kurses »Luftakrobaten« ein Zooerlebnis der besonderen Art.
Hans-Peter Schaaf mit Kamtschatka Riesenseeadler Stella, Silke Kühn, Julia Uebigau, Dr. Thiemo Karwinkel, Fabian Karwinkel (v.l.n.r.).

Hans-Peter Schaaf mit Kamtschatka Riesenseeadler Stella, Silke Kühn, Julia Uebigau, Dr. Thiemo Karwinkel, Fabian Karwinkel (v.l.n.r.).

Bild: Anika Hirche

Die Fachbereichsleiterin für digitale, ökonomische und ökologische Bildung, Julia Uebigau, lud als Gäste für ihren Kurs »Luftakrobaten - Die Welt der Vögel« den erfahrenen Falkner Hans-Peter Schaaf und die beiden vogelkundigen Brüder Thiemo und Fabian Karwinkel in den Zoo Hoyerswerda ein.

 

Vogelvorführung mit Hans-Peter Schaaf

Für mehr als 100 Interessierte begann der Nachmittag mit einer Präsentation verschiedener Vogelarten durch Hans-Peter Schaaf. Den Anfang machte der Buntfalke Odin. Schaaf erklärte Wesentliches zum Tier, beispielsweise Körpergröße, Gewicht und die Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen, während Odin es sich auf dem ein oder anderen Kopf der Besucher bequem machte. Einige Adlerarten folgten und auch heimische Vögel wie Waldkauz und Uhu hatte der Falkner dabei.

Beim Uhu-Ästling Karl wies der erfahrene Vogelkundler darauf hin, dass es ganz natürlich sei, dass die Vögel in dem Alter das Nest verlassen und die Elternvögel sich immer in der Nähe befänden. Nicht jeder Jungvogel also, der nicht im Nest sitzt, braucht menschliche Hilfe.

 

Plädoyer für den Artenschutz im Zoo

Am Ende konnte man noch einen Wanderfalken beobachten. Schaaf nahm das Tier zum Anlass, um noch etwas loszuwerden: »Es ist traurig, dass viele zoologische Einrichtungen heutzutage angefeindet werden, weil dort Wildtiere in Menschenobhut gehalten werden. Dadurch werden schließlich auch wichtige Genreserven geschaffen, die Tiere am Leben erhalten, die irgendwann keinen Platz mehr auf diesem Planeten finden werden. Man kann die Uhr danach stellen, wann auf Sumatra oder auf Borneo der letzte Baum des artenreichsten Regenwaldes gerodet sein wird. Und dort wird der Orang-Utan, der Sumatra-Tiger und weitere, keinen Platz mehr zum Leben finden. Wenn wir für solche Arten keine künstlichen Lebensräume, wie beispielsweise im Zoo schaffen, dann sterben diese Arten aus. Wir werden nicht jede Art retten können, das illusorisch, aber bei einigen könnte man es schaffen. Ich bin guter Dinge, dass wir als Menschheit irgendwann verstehen, dass wir mit unserer Umgebung verantwortungsvoller umgehen und so könnte man einige Tiere auch wieder in ihre ursprünglichen Habitate zurück führen. Der Wanderfalke hat uns gezeigt, dass solche Projekte durchaus sinnvoll sind.«

 

Der Sechste Sinn der Vögel

Nach dieser anschaulichen Einführung in die Vogelwelt ging es im Zoo-Restaurant »Sambesi« weiter mit einem Vortrag über den Magnetismus in der Vogelwelt. Einen spannenden Einblick zum Sechsten Sinn der Vögel gab Dr. Thiemo Karwinkel.

 

Einblicke in die heimische Vogelwelt

Später am Abend gab es von seinem Bruder Fabian Karwinkel, Mitautor des NABU-Vogelbuches, interessante und auch lustige Anekdoten zur einheimischen Vogelwelt und was einen alles erwartet, wenn man ein Vogelbuch schreiben möchte. Die beiden jungen Männer wuchsen in der Lausitz auf und beschäftigen sich seit jeher mit den Tieren. So konnten sie den Gästen trotz ihres jungen Alters viel Wissenswertes mit auf den Weg geben.


Meistgelesen