Eine Woche mit vielen Eindrücken
Es duftet nach frisch gebackenen Brötchen und erlesenen Gewürzen. Eine fruchtig herbe Note von frischem Obst gesellt sich dazu. Es wird fleißig geknetet, püriert, geformt, gemixt und gelacht. Denn der Spaß kommt nicht zu kurz. Es ist Frühstücksvorbereitungszeit in der Küche der CSB Kinder- und Jugendfarm.
Zu Besuch sind Schüler des Johanneums, die an diesem Vormittag unter fachlicher Anleitung von Ernährungsexpertin Elzbjeta Hoyer verschiedene Rezepte ausprobieren dürfen. Hier ist Teamarbeit gefragt. Angefangen von der Planung bis zur Umsetzung heißt es, sich gemeinsam zu engagieren, um zusammen ein Ziel erreichen zu können.
Es wird nur noch wenige Minuten dauern, bis die Vollkornbrötchen, die Kürbiswaffeln, das Knuspermüsli und der Tee aus verschiedenen Zutaten wie Heidelbeeren und Apfelsaft auf der Frühstückstafel landen und zum gemeinsamen Essen einladen.
Eine Woche mit Tradition
Der Besuch auf der Farm ist nur ein Bestandteil der jüngsten Themenwoche, in der sich über 600 Schüler mit verschiedenen Bereichen näher befasst haben. Organisiert wurden die Veranstaltungen von den Lehrern Katja Czieselsky, Veronika Noack, Eva Bräuer und Schulleiter Günter Kiefer. Unter dem Motto »Verantwortung für sich und andere« beschäftigten sich die Gymnasiasten und Oberschüler des Johanneums beispielsweise mit Verkehrserziehung, Drogen, Kunst, Kultur und Sport. Schon bei der Planung der Projektwoche, für die zahlreiche Partner und Einrichtungen gewonnen werden konnten, wurden die Ideen und Wünsche der Schüler mit einbezogen und berücksichtigt.
»Diese Themenwoche ist an unserem Johanneum schon seit vielen Jahren Tradition und ein wichtiger Teil unserer Bildungsarbeit. Unser Ziel besteht darin, die Schüler mit vielfältigen Kenntnissen und Fähigkeiten zu Eigenverantwortlichkeit und Gesamtverantwortung zu führen«, erklärt Schulleiter Günter Kiefer.
Jugend übernimmt Verantwortung
Apropos Verantwortungsbewusstsein: Eigens für das Projekt wurden Jugendliche aus den oberen Klassenstufen darin geschult, jüngere Mädchen und Jungen bei den verschiedenen Veranstaltungen anzuleiten und zu unterstützen. So erlebten die Fünftklässler zu Beginn der Themenwoche einen Präventionskurs mit einem Parcours, der sich rund um das Thema Alkohol drehte. Andere Klassen beschäftigten sich mit einem Trommelkurs, Zweikampfsport, Gesundheit, Selbstwirksamkeit, Medienkompetenz und deren Gefahren, Potentialanalyse und Werkstatttagen sowie Studienorientierung. Diese Form der praktischen Erfahrungswerte sei ganz besonders gut bei den Schülern angekommen, erklärte Lehrerin Eva Bräuer. Würden sich doch Abiturienten auch gern alternativ für eine Ausbildung entscheiden, anstatt ein Studium zu absolvieren.
Beim hautnahen Erleben praxisbezogener Bereiche war auch der Abbau von Hemmschwellen ein wichtiges Thema. So erlebten einige Schüler den Alltag von Senioren. Bei Sabine Mischner und Lydia Richter stand eine sehr sensible, aber dennoch sehr wichtige Annäherung auf dem Programm, das oftmals noch als Tabuthema gilt. Die beiden Mitarbeiterinnen vom ambulanten Hospizdienst der Malteser stellten ihre Arbeit und die der ehrenamtlichen Begleiter näher vor, die sich um sterbende Menschen und trauernde Angehörige kümmern.
Nach den Ferien wird‘s kulinarisch
Nach den Winterferien geht es am Johanneum, das in diesem Jahr sein 30. Jubiläum feiert, mit einer kulinarischen Woche weiter, in der verschiedene Kulturkreise vorgestellt werden. Der Erlös aus dem Verkauf der Speisen wird an das Kinderhospiz in Burg (Spreewald) gespendet.