Sandro Paufler

Ein fremder Mann möchte Kinder in sein Auto locken - das sagt die Polizei zu den Vorfällen

Landkreis Bautzen. In der Umgebung soll ein Mann Kinder ansprechen und in sein Auto locken wollen. Die Polizei äußert sich dazu und hat einen Rat an die Eltern

Bei der Polizei sind verschiedene Hinweise aus dem Landkreis Bautzen eingegangen, nachdem ein Mann Kinder an Schulwegen angesprochen hat.

Bei der Polizei sind verschiedene Hinweise aus dem Landkreis Bautzen eingegangen, nachdem ein Mann Kinder an Schulwegen angesprochen hat.

Bild: Ingo Kramarek

Es ging wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien: Ein Mann soll an Schulwegen stehen und Kinder ansprechen. Sein Ziel: die Kinder in sein Auto zu locken. Den Aussagen zufolge bietet er entweder Schokolade an oder möchte Hundewelpen aus dem Kofferraum zeigen. Weiter wird berichtet, dass es sich bei dem Fahrzeug um ein schwarzen Audi handelt, mit teilweise verdeckten Kennzeichen. Laut den Posts in den sozialen Medien wurde der Mann in Radeberg, Pulsnitz, Elstra, Crostwitz, Neukirch/Lausitz und im Bischofswerdaer Ortsteil Weickersdorf gesichtet.

 

Das sagt die Polizei

 

Auf Nachfrage erklärt eine Polizeisprecherin, dass "im Polizeirevier Kamenz mit Stand vom 7. September sechs Hinweise auf Fälle von verdächtigem Ansprechen von Kindern vorliegen. Die Hinweise sind inhaltlich ähnlich und häuften sich nach der Veröffentlichung des ersten Falles in den sozialen Netzwerken." Die Hinweise gingen demnach dreimal in Elstra, einmal in Pulsnitz, einmal in Crostwitz und einmal in Kamenz ein.

Die Polizeisprecherin ergänzt weiter: "Die Betroffenen berichteten übereinstimmend von einer männlichen Einzelperson, die den Kindern aus einem Fahrzeug heraus mit unauffälliger deutscher Sprache entweder Schokolade angeboten hat oder - im Fall von Pulsnitz - Hundewelpen zeigen wollte. Einige Kinder gaben an, dass der Mann maskiert gewesen sein soll."

 

Kennzeichenprüfung brachte kein Ergebnis

 

Die Polizei schaute sich daraufhin das Kennzeichen genauer an. Im Rahmen einer Anfrage beim Kraftfahrtbundesamt wurden alle denkbar möglichen Kombinationen geprüft, doch im Ergebnis kam nur ein einziges Fahrzeug heraus, das für die weitere Ermittlung in Betracht gezogen konnte. Wie die Polizei erklärt, befand sich der Halter nachweislich nicht im Freistaat Sachen und wohnt deutlich entfernt von den Tatorten. Der Polizei liegen derzeit keine Anhaltspunkte zu einem möglichen Tatverdächtigen vor.

 

Auch im Raum Bautzen gingen Hinweise ein

 

Im Revierbereich Bautzen gingen ebenfalls Hinweise ein, allerdings mit unterschiedlichen Darstellungen der Vorkommnisse. "Sowohl die Personen- und Fahrzeugbeschreibungen als auch die Vorgehensweisen des Ansprechens unterschieden sich in den Schilderungen der Kinder", so die Sprecherin. Demnach gingen Hinweise in Loga, Weickersdorf, Cannewitz, Goldbach und Großharthau ein. In allen Fällen hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Dabei wird jeder Hinweis geprüft, es finden Schulwegskontrollen statt und die Polizei steht in Kontakt mit Schülern, Eltern und Lehrern.

 

Das rät die Polizei den Eltern

 

Die Beamten raten davon ab, ungeprüfte und nicht offiziell bestätigte Informationen in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Hierbei besteht die Gefahr einer "Übersensibilisierung" bis hin zur Verdachtsschöpfung gegenüber Unschuldigen Personen.

"Eltern sollten - ohne ihre Kinder zu ängstigen oder Panik zu verbreiten - davor warnen, sich von fremden Personen locken zu lassen. Hinweise auf aktuelle Fälle sollten Betroffene umgehend der Polizei melden", führt die Sprecherin abschließend aus.


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