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Rainer Könen

»Dir schauen Millionen Zuschauer zu«

Radeberg. Im Epilepsiezentrum Kleinwachau wurde ein Fernsehlotterie-Spot gedreht. Dieser wird demnächst in der ARD ausgestrahlt.

»Bitte laut sprechen«, klingt die norddeutsch angehauchte Stimme von Jonas Nahnsen klar und laut auf der kleinen Terrasse des Seifersdorfer Schlosses. Für Lutz Höhne kein Problem. Mit wohlklingender Stimme spricht er ins Mikro, schaut dabei lächelnd in die Kamera. Nach einer halben Minute ist die erste Einstellung im Kasten. Sehr schön, lobt ihn Regisseur Nahnsen. Ein Blick auf die Uhr. »Wir sehen uns gleich für die Interviews oben im Schlosssaal«, so der Regisseur zu Höhne.

Nahnsen dreht mit seinem Team im Auftrag der ARD in ganz Deutschland die Werbespots für die Fernsehlotterie, die sonntags vor einem Millionenpublikum ausgestrahlt werden. Jüngst war er mit seinem Team für einen Tag im Epilepsiezentrum Kleinwachau, drehte auch im Seifersdorfer Schloss und Wachau.

Dass sich das Epilepsiezentrum in der ARD präsentieren darf, hängt mit einem besonderen Projekt zusammen, das von der Deutschen Fernsehlotterie in Kleinwachau für drei Jahre (2021 bis 2024) mit rund 280.000 Euro gefördert wird. Es heißt »TIL« und steht für die Teilhabe behinderter Menschen im ländlichen Raum rund um Radeberg. Projektleiter ist Lutz Höhne, der gemeinsam mit vier Mitgliedern seiner Kleinwachauer Fahrradgruppe im Mittelpunkt dieses Spots steht.

 

Der Drehplan ist eng, die Aufregung groß

Wie Menschen mit Behinderung ins gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Leben im Rödertal integriert werden, welche Möglichkeiten sie haben, das soll dieser TV-Spot zeigen. Der Drehplan an diesem Tag ist eng getaktet, da müssen Drehteam und alle Darsteller, zu denen auch Elisa Kolbe zählt, gut zusammenarbeiten. Die junge Frau gehört zur Höhnes Fahrradgruppe, erzählt etwas verschüchtert, dass sie alles »spannend und aufregend« finde. Das spürt man, als Nahnsen sie beim Interview darum bittet, einen Satz zum Mega-Los der Fernsehlotterie in die Kamera zu sprechen. »Schön ruhig bleiben, deutlich sprechen, zehn Millionen Zuschauer sehen dir zu«, grinst Nahnsen sie an. Elisa bekommt ihre Nervosität in den Griff, nach drei Einstellungen ist es geschafft. Nahnsen schaut zufrieden. Die Darsteller aus Kleinwachau machten gut mit, meint er.

Am Nachmittag fährt das Team nach Wachau zum Wunderland-Verein. Auch hier werden einige Szenen gedreht. Gezeigt wird der Fernseh-Spot demnächst in der ARD. Voraussichtlich Ende Juni, so Regisseur Nahnsen. Dann werden sich Projektleiter Lutz Höhne, Elisa Kolbe und die anderen Kleinwachauer Protagonisten im Ersten bewundern können. An einem Sonntagabend, in einem 30-Sekunden-Spot um 18 Uhr und wenig später, in einem kurzen, anderthalbminütigen Filmchen, unmittelbar vor der Tagesschau.


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