

Die Sonne strahlt auf den Steg und eine leichte Brise weht in Oehna an der Anlegestelle auf der anderen Seite des Stausees. Maik Kieschnick ist Jugendtrainer beim Seesportclub Bautzen und bereitet gerade die Segelboote mit den Kindern und Jugendlichen vor. Erste Segeltouren in der Stadt - später am Stausee Die Anfänge liegen im Jahr 1953 ganz woanders. Genau unter der Friedensbrücke wurde der Verein gegründet. Von dort aus waren die Segler einst zur Wasserkunst und anschließend zum nächsten Wehr gefahren. Der Umzug in den Bautzener Ortsteil Oehna konnte 1975 vollzogen werden, nachdem der Stausee ausreichend geflutet wurde. »Zu DDR-Zeiten ist der Verein über das Freizeitangebot der GST gelaufen«, erzählt Bernd Kieschnick, der Vorsitzende des Vereins. Seesport sei nichts Ungewöhnliches gewesen in Sachsen, denn die meisten Seeleute aus der DDR kamen aus dem Freistaat. Auf hoher See an der Ostsee und Kroatien Neben dem Rudern und Segeln auf dem Wasser werden auch Disziplinen an Land im Wettkampfmodus ausgetragen. Das Knoten ist eine davon. Innerhalb kürzester Zeit müssen verschiedene Knoten in einer bestimmten Reihenfolge gefertigt werden. Im Winter geht‘s für die jungen Seesportler in die Schwimmhalle – sicheres Schwimmen steht dann auf der Tagesordnung. Einmal im Jahr werden auch internationale Gewässer angesteuert. In Kroatien oder in der Ostsee dürfen acht Männer und Frauen an Bord ihr Können unter Beweis stellen und für sieben Tage mit einer Jacht in See stechen. Die Seemannsabenteuer kommen hierbei nicht zu kurz. Aktuell besteht der Verein aus 52 Mitgliedern, darunter 14 Kinder- und Jugendliche im Alter von 3 bis 16 Jahren. Auch die Flotte des Seesportclubs kann sich sehen lassen. 18 Segel- und Ruderboote sowie zwei Motorboote stehen zur Verfügung. Nachwuchs und Ausbilder fehlen Doch nicht alles läuft in ruhigem Fahrwasser. Der Seesportclub hat Probleme den eigenen Nachwuchs zu halten und Ausbilder zu finden. »Es scheitert an unseren zeitlichen Möglichkeiten, weil viele Vereinsmitglieder arbeitstechnisch gebunden sind«, so Schatzmeister Michael Müller. Das Problem: Es braucht engagierte Leute, die vormittags in den Schulen die Werbetrommel rühren und die die Kinder ab 15 Uhr im Training betreuen können. Der Nachwuchs wiederum findet Ausbildungs- und Studienplätze außerhalb von Bautzen und zieht weg. Dass es immer weitergeht, verspricht der Vorsitzende Bernd Kieschnick und freut sich auf neugierige Besucher, die Interesse an der Kunst des Segelns und Ruderns mitbringen möchten. Weitere Infos auf: www.ssc-bautzen.de