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Die ersten Ukraine-Flüchtlinge treffen in Hoywoy ein

Hoyerswerda. Bundesweit wurde darüber berichtet: Der deutsche Finanzunternehmer und Multi-Millionär Carsten Maschmeyer hat 40 Zimmer im Hoyerswerdaer DORMERO-Hotel (ehemals Achat-Hotel) für mehrere Monate gemietet und will sie kostenlos für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Am Donnerstag trafen die ersten Flüchtlinge mit Taxi, Bus und Privat-PKW in Hoywoy ein.

Es ist Donnerstagmittag, Hotel-Managerin Sandra Heinze prüft ein letztes Mal die vorbereiteten Zimmer, ordnet das gespendete Spielzeug im Aufenthaltsraum und sortiert die Check-In-Unterlagen für die Flüchtlinge, die jeden Moment in Hoyerswerda ankommen sollen. Immer an ihrer Seite ist Edith Weihmann. Die rührige Unternehmerin hat ihr Netzwerk an Freunden und Bekannten mobilisiert und uneigennützig bei den Vorbereitungen geholfen. "Ja, es gibt Zeiten, da muss man die Prioritäten anders setzen. Hier wird jetzt ganz dringend unsere Hilfe gebraucht, da muss die Firma auch mal kurz ohne mich laufen. Und ich bin so dankbar, dass meine Freunde dies genau so sehen. Ich habe angerufen und alle haben sofort Hilfe angeboten und geleistet. Vom Kosmetikunstitut Frauke Hofmann über Altagsbegleiter Andy Röber, Annegret Schmaler, Kathleen Schmidt, Katrin Fischer, Anke Noack, Gabriela Linke und Madlen Höhne bis zur Kindereinrichtung Rappelkiste."
 
Und während wir uns im Haus unterhalten, fährt vor dem Hotel der erste Bus vor. Zumindest für diese Flüchtlinge hat die Odyssee nun vorerst ein Ende. Kiew - Chemnitz, Kamenz - Hoyerswerda. Sandra Heinze nimmt die Menschen in Empfang, Dolmetscherin Swetlana Anger begrüßt sie. Später erzählt sie uns: "Es sind vor allem ältere Menschen, die hier eingetroffen sind. Viele von ihnen kamen ohne Koffer, nur mit einer Menge dünner Plastik-Tüten. Sie haben mir gesagt, dass sie nur mitgenommen haben, was schnell greifbar war. Zum Koffer packen war keine Zeit."
 
Mit der Ankunft dieses ersten Busses wird der Krieg greifbar. Unter den Flüchtlingen ist eine weinende Frau, die in Chemnitz von ihrer Mutter getrennt wurde. Ihre Mutter, so sagt sie der Dolmetscherin, versteht weder die eine Sprache noch die andere. Nun hofft sie, dass sie nach Hoyerswerda nachkommen darf." In den nächsten Tagen werden weitere Flüchtlinge kommen. Schon heute, am Freitag, werden weitere 340 Menschen in Hoywoy erwartet, vornehmlich Kinder. Sie sollen in einer ehemaligen Tennishalle untergebracht werden.
 
Um dem Ansturm Herr zu werden, sucht die Stadtverwaltung Freiwillige Helfer. In einem entsprechenden Aufruf heißt es:
Gemeinsam mit der AWO Lausitz und weiteren Partnern werden die in dieser Woche ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine ab diesem Freitag vorerst in einer Notunterkunft in einer ehemaligen Tennishalle im Gewerbegebiet Seidewinkel (Nähe Lausitzer Werkstätten), Am Speicher 4 untergebracht. Für administrative Tätigkeiten sowie die Betreuung der Flüchtlinge und deren Kinder werden dringend freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht. Wer vor Ort helfen möchte, sendet eine E-Mail mit Angabe der Handy-Nr. und den möglichen Einsatzzeiten an ukrainehilfe@hoyerswerda-stadt.de. Die Hilfe wird ab Freitag, 18. Mrärz, benötigt. Uhrzeit und Treffpunkt für Freitag teilen wir den Helfer/innen telefonisch mit. Für Rückfragen stehen Christian Hoffmann (Tel. 45 61 20), Leiter Wirtschaftsförderung und Presse-/Öffentlichkeitsarbeit, sowie Olaf Dominick (Tel. 45 61 02), Leiter Büro des Oberbürgermeisters, gern zur Verfügung.


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