

Es soll die kürzeste Rede werden, die er je zu einem Neujahrsempfang gehalten hat, verspricht Oberbürgermeister Roland Dantz. Trotzdem hat das Stadtoberhaupt eine Menge zu sagen. Zunächst aber begrüßt er die Landtagsabgeordnete Elaine Jentsch und den Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas als Ehrengäste. Erstklassig musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Koloratursopranistin Jennifer Riedel und Korrepetitor Andreas Kühn.
Der Landrat spricht in seinem Grußwort auch die angespannte Haushaltsituation im Landkreis an, stellt aber auch die positiven Entwicklungen ins rechte Licht. Diese seien unter anderem der Breitbandausbau, die investierten 80 Mio. Euro in Bildungseinrichtungen sowie die Einigung über die Zukunft des Lessingbades in Kamenz. Landrat Udo Witschas sagte: »Der Landkreis kann sich nur so gut entwickeln, wie seine Gemeinden". Und den Menschen gibt er für das Jahr 2025 mit: "Möge der Frieden in unserem Land bewahrt bleiben, den Rest werden wir mit Gottes Hilfe schaffen«.
Oberbürgermeister Roland Dantz blickt dann auf die Entwicklung in Kamenz und seine Amtszeit zurück, die nun bald zu Ende gehen wird. Für ihn hätte es drei wichtige Jahreszahlen als Meilensteine in seinem Leben gegeben. Diese seien das Jahr 1957, als sein Vater in die Lausitz zurückkehrte und er ein Jahr später in Kamenz geboren wurde. Im Jahr 1988 nahm Roland Dantz eine neue Arbeit im Stadtbauamt Kamenz an und wurde schließlich im Jahr 2004 zum ersten Mal als Bürgermeister gewählt. Auf diese Eckdaten zurückblickend, stellt der Oberbürgermeister fest: »Ich stehe vor Ihnen als glücklicher Mensch«. Wenn die Frage zu beantworten wäre, ob er weiter der Stadt als OB dienen würde, so beantwortet er die klar: »Ich würde es noch zwanzig Jahre machen«. Aufgrund der gesetzlichen Altersgrenze wird das nicht möglich sein, sodass Roland Dantz dann seemännisch resümiert: »Das Jahr 2025 ist eine gute Gelegenheit, von der Brücke zu gehen und das Ruder zu übergeben«.
Seine Stadt sieht er auf gutem Weg. Die Investition in den Jahn-Sportplatz sei auf den Weg gebracht und der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wiesa sei erfolgt. Das Herrenhaus und der Park in Brauna werde als Grundschulstandort ausgebaut, die Stadt habe das Areal erworben. Und der Ersatzneubau der Kita Kunterbunt ist geplant. Kritisch sieht der OB manches mit Blick auf politische Entscheidungen in der Bundesrepublik. Den Radweg Gersdorf-Kamenz könne man bauen, wenn man beispielsweise auf drei Leopard-Panzer verzichten würde. Und den Kritikern am großen Festjubiläum 800-Jahre-Kamenz hält der OB entgegen: »Einen so runden Geburtstag nicht zu feiern, wäre mir nicht eingefallen«. Bisherige Höhepunkte auf dem Weg zum Fest seien das 800-Bäume-Wäldchen und die Silvesterparty gewesen. Hier sei Kamenzer Geist spürbar geworden.
Im Anschluss wurden verdienstvolle Bürger für ihre ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet. Die Ehrenmedaille der Stadt Kamenz erhielten Uwe Baum, Dirk Ferner, Franziska Große, Steffen Haber, Siegfried Hentsche, Renate Höntsch, Elke Klawitter, Volker Kühnert, Marion Lesche, Stefania Lischke, Karl-Heinz Mitzschke, Brigitte Oswald, Dagmar Rybicki, Norbert Schnabel, Anita Schumera, Torsten Seifert, Angela Sondermann, Christine Tillner, Wolfgang Weber sowie Jens Fichte. Für ihre langjährige Arbeit im Stadtrat wurden zudem Volker Johne und Rolf Ziesche geehrt.