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Blinde Zerstörungswut im Biosphärenreservat

Im Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ ist in den Sommerferien ein Lehrpfad offensichtlich gezielt zerstört worden. Alle waldpädagogischen Einrichtungen wurden demontiert und gestohlen, berichtet Pressesprecher Sebastian Förster.
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Foto: Gerhard Seybert/fotolia.com

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Zum Ende des vergangenen Schuljahres schien die Welt von Schülern der 4. Klasse der Grundschule Guttau und von Steffen Krausche, Revierförster im Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ noch in Ordnung. Gemeinsam mit den Rangern des Biosphärenreservates hatten sie eine Winterlinde – den Baum des Jahres 2016 – gepflanzt. Das Besondere dabei: der Baum ergänzt einen bestehenden Baumlehrpfad, auf dem alle bisher zum Baum des Jahres gekürten Arten vorgestellt werden. Seit 2008 wird die Pflanzaktion jährlich von Schulklassen der Umgebung durchgeführt. Wie alle anderen Bäume erhielt die Winterlinde der Guttauer Schüler ein Schild, auf dem wichtige Informationen zur Baumart vorgestellt wurden. „Der Baumlehrpfad ist ein waldpädagogisches Angebot für Schulen, aber auch für interessierte Wanderer, die mehr über unsere heimischen Baumarten erfahren wollen“ erläutert Steffen Krausche. Auch durch das nahe gelegene Waldschulheim Halbendorf/Spree wird der Lehrpfad häufig genutzt. Umso größer war die Frustration, als dann in den Sommerferien der gesamte Lehrpfad offensichtlich gezielt zerstört wurde. Alle waldpädagogischen Einrichtungen wurden demontiert und gestohlen. „Der entstandene finanzielle Schaden ist das Eine. Viel schlimmer ist die Enttäuschung der Kinder, die im Frühjahr so begeistert über „ihren“ Baum waren, ärgert sich Krausche, dem auch noch ein anderer Aspekt Sorgen macht: „Hier wurde wahrscheinlich planmäßig und gezielt vorgegangen, um dem Bildungsprogramm des Biosphärenreservates und den Kindern zu schaden.“ Glücklicherweise konnten nach Feststellung des Schadens zahlreiche Hinweise auf den Täter sichergestellt werden, so dass die Biosphärenreservatsverwaltung im Rahmen einer Anzeige bei der Polizei mit einem schnellen Fahndungserfolg rechnet. Allerdings will Revierförster Krausche dem Täter noch eine letzte Chance geben: „Wenn die Schilder zeitnah wieder angebracht werden, können wir von einer Anzeige absehen. Das wäre auch besser für die Kinder, die den Schaden dann vielleicht gar nicht bemerken und nicht traurig sein müssen.“ Alle Bürger, die die entsprechenden Schilder oder Teile davon finden, können diese auch gern am Sitz der Biosphärenreservatsverwaltung oder dem Haus der Tausend Teiche abgeben oder hinterlegen. Weitere Informationen zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gibt es im Internet unter www.biosphärenreservat-oberlausitz.de.


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