

Am Donnerstagnachmittag, 28. November, traf sich der Stadtrat im Großen Saal des Rathauses. Dort sorgte eine Beschlussvorlage für Diskussionsstoff bei den Stadträten. Konkret ging es um den Tagesordnungspunkt sieben, der sich mit der Aktualisierung der Kita-Satzung beschäftigte. Die Aktualisierung ist notwendig, weil sich Änderungen in der Gesetzlage ergeben haben, die sich mit der Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen beschäftigen. Die angepasste Satzung soll am ersten Januar 2024 in Kraft treten. So weit, so gut.
Kita soll einmal im Monat eher schließen
Als die Beschlussvorlage durch die Fachamtsleiterin des Familien- und Ordnungsamtes, Sybille Müller, vorgelesen wurde, kam es prompt zu Wortmeldungen der Räte, die sich auf einen einzigen Punkt beziehen: Unter dem Themenschwerpunkt Schließung von Kindertageseinrichtungen heißt es in einem Unterpunkt von Paragraph 4, dass Einrichtungen mit Krippe und Kindergarten an einem individuell festgelegten Wochentag jeden Monat jeweils ab 15:00 Uhr für pädagogische inhaltliche Arbeiten schließen sollten.
Unmut der Stadträte
Stadträtin Anett Zierenberg von der Fraktion "Bürger für Bischofswerda" konnte diese Neuregelung überhaupt nicht nachvollziehen. Ihrer Meinung nach seien die Eltern im Nachteil, weil sie womöglich eher von der Arbeitsstelle gehen müssten, um die Kinder abholen zu können.
Eine ähnliche Meinung vertrat der Fraktionskollege Marcus Katzer: "Ich kann es keinen Elternteil erklären, dass sie sich mit ihren 8-Stunden-Arbeitstag verbiegen sollen." Beide waren sich einig, dass "die Betreuung gewährleistet sein muss." Weitere Stadträte stimmten zu.
Fachamtsleiterin Sybille Müller konnte die Punkte nachvollziehen und erklärte, dass die Zeit der Schließung notwendig wäre, um die theoretisch pädagogische Arbeit der Erzieher nachholen zu können. Sie verwies zudem auf die aktuelle Lage in Bischofswerda. So verzeichneten die Kita-Einrichtungen einen hohen Krankenstand der Beschäftigten. Außerdem seien die jüngeren Kollegen oft nicht bereit, Mehrstunden zu leisten.
Stadtrat einigt sich auf einen Kompromiss
Schlussendlich konnten sich die Stadträte darauf einigen, dass die Einrichtungen einmal vierteljährlich ab 16 Uhr geschlossen werden. "Das ist ein Kompromiss für die Eltern", erklärte Oberbürgermeister Holm Große.