Achtung: Superfoods sind kein Allheilmittel
Herr Przybilski, können Sie kurz erklären, was man unter Superfoods versteht?
Jan Przybilski: „Superfoods sind natürlich vorhandene Lebensmittel, die einen großen Anteil an Miniralstoffe, Vitamine und Spurenelemente aufweisen. Sie sind sehr eiweißreich und sehr ballaststoffreich.“
Demnach sind Superfoods sehr gesund?
Przybilski: „Sie sind zumindest gesünder als zusammengepanschte Lebensmittel aus der Industrie, die vermeintlich gesund sein sollen. Jedoch decken Superfoods nur eine bestimmte Bandbreite für eine gesunde Ernährung ab. Sie sind kein Allheilmittel. Wenn man nur auf Superfoods vertraut, dann kann es schnell zu einer einseitigen Ernährung führen. In der Regel verspricht jedoch kein Powerfood, alle gesunden Bereiche der Ernährung abzudecken. Viele versuchen sich, mit solchen Produkten zu ernähren, vergessen aber oft, das ein gesundes Leben von vielen Faktoren abhängt.“
Woran denken Sie?
Przybilski: „Zurück zur Natur. Der menschliche Körper ist von Natur aus dazu im Stande, alle Inhaltsstoffe unserer Nahrung zu verstoffwechseln und sie für sich zu verwerten. Bei natürlichen und unbelasteten Lebensmitteln ist das kein Problem. Doch alle zusätzlichen chemischen Stoffe, die heute leider zu oft in unseren Produkten enthalten sind, können sich im Körper ablagern und Systemerkrankungen hervorrufen und wir uns dann fragen wo diese herkommen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit ausreichend Bewegung ist das A und O einer gesunden Lebensweise. Frisches Obst und Gemüse, natürliche Vollkornprodukte und pflanzliche Fette gehören für mich unbedingt dazu. Das dass in unserer stressgeplagten Gesellschaft nicht leicht ist, kann ich nachvollziehen. Doch um hier Schritt halten zu können, sollte jeder darauf achten, wie er sich ernährt und ob er nicht doch wenige Meter zu Fuß gehen kann.“
Warum sind Superfoods jetzt trotzdem im Aufwind?
Przybilski: „Sie sind die Folge einer zunehmend industriellen und chemischen Nahrungsmittelindustrie. Die Qualität unserer Lebensmittel ist meistens nicht mehr die wie sie eigentlich von Natur aus vorgesehen war. Durch die moderne und industrielle Produktions- und Verwertungskette verschwinden heute viele Nährstoffe aus den Naturprodukten. So bahnt sich Superfood seinen Weg in die heimische Küche. Doch im Grunde sind sie nur ein Versuch, Löcher zu stopfen, die unsere Nahrungsmittelindustrie aufreißt. Mit ihnen soll das Problem gelöst werden. Das funktioniert aber nur kurzfristig.“
Nehmen Sie selbst Superfoods zu sich?
Przybilski: „Chia-Samen und Goji-Beeren sind auch in meiner Küche zu finden. Aber ich setze sie als Ergänzung zu meiner gesunden Ernährung ein - etwa im Müsli oder als Sättigungsbeilage -, um die fehlenden Nährstoffe in den Lebensmitteln auszugleichen.“
Was raten Sie Menschen, die Superfoods ausprobieren möchten?
Przybilski: „Wichtig ist, dass sie genau wissen, wie ihr Nährstoffhaushalt im Körper aussieht, ob sie Mängel oder ein Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung haben. Herausfinden kann man das über ein großes Blutbild. Vierteljährlich sollte man das machen lassen, um den Überblick zu haben. Zudem ist es immer sinnvoll, mit Experten zu reden, die sich komplex mit dem Thema auskennen. Es ist nicht immer hilfreich, auf das zu hören, was im Internet steht. Ein Ernährungscoaching gehört deshalb bei uns zum Standard, um die Leute einfach für den Zusammenhang zwischen Ernährung und Bewegung zu sensibilisieren. Dabei sprechen wir auch über die Mythen von Power- und Superfoods.“

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