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Fotoschau „Raus ins Grüne“

Mit einer historischen Fotoschau startet das Museum Niesky gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Nieskyer Geschichte“ ins Jubiläumsjahr „275 Jahre Niesky“.

Ausgangspunkt der Betrachtungen ist ein ganz besonderes Buch: Im Mai 1882 veröffentlichte Th. Erxleben einen Natur- und Wanderführer für „Niesky und Umgegend“, den er selbst im Vorwort „als eine Art Baedeker für Niesky“ ankündigte. Dieses Büchlein ist somit der älteste Reiseführer für Niesky und das Umland. Das Wandern lag mit Beginn des Industriezeitalters voll im Trend. Erholung und Entspannung in der freien Natur brachten eine kleine Auszeit vom arbeitsreichen Alltag. Der Sonntagsausflug gehörte in vielen Familien zur festen Gepflogenheit. Die Heide- und Teichlandschaft um Niesky bot zahlreiche, reizvolle Ausflugsziele. In den Gaststätten der umliegenden Dörfer gab es Kaffee, Kuchen, Bier oder Limonade und im Biergarten standen Karussell und Schaukel. Viele Familien packten aber auch ihre Picknickkörbe und rasteten in der freien Natur. Eine beliebte Wanderroute führte die Nieskyer über die Schöpswiesen, vorbei an den „Sieben Eichen“ zum Raubschloss Quitzdorf. Hier lockten im Sommer auch die zahlreichen Badestellen. Heute sind diese Ziele im Stausee verschwunden. Freunden einsamer Waldpartien empfahl der „Nieskyer Baedeker“ einen Spaziergang zur Waldschenke bei Quitzdorf. Der Weg dorthin führte vorbei an Fuchsgruben, Lämmerbrunnen und Bohnensteingrube. Besonders guten Kuchen gab es in Ödernitz im Café Geisler, der Schlangenweg quer über die Felder führte auf kürzestem Wege dahin. Generationen von Kindern waren voller Vorfreude, wenn es Richtung Ullersdorfer Teiche ging. Im Kaffeegarten der Gastwirtschaft Büttner stand das legendäre Hexenhäuschen. Während die Eltern im Gasthaus saßen, tollten die Kinder auf dem Spielplatz. Mindestens einmal im Jahr zogen die Familien schon in aller Frühe in die Königshainer Berge los. Drei Stunden brauchte man zu Fuß, um dann von Thiemendorf aus die interessanten Felsengebilde zu besteigen. Die Ausstellung lässt die historischen Tourenvorschläge wieder aufleben und illustriert diese mit alten Fotografien aus den Sammlungen der Nieskyer Geschichtsforscher sowie dem Museumsfundus. Eröffnet wird die Ausstellung am 24. November, 17 Uhr.


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