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Das Summen der Bienen soll bleiben

Weißwasser. Seit 2021 gibt es das Projekt »Bienen« am DRK-Kinderhaus Sonnenschein. Damit die nützlichen Insekten länger bleiben können, wurde kürzlich eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Der Bienenstock steht auf dem Dach des Verbindungsbaus an der Kita Sonnenschein. Durch die Fenster können die Kinder das Treiben der Insekten jederzeit beobachten. »Unser Bienenvolk haben wir seit 2021«, erzählt Kitaleiterin Kerstin Kellberg. Zunächst wurde der Bienenstock von den Kindern bunt bemalt, danach das Volk zusammen mit dem Imker eingesetzt.

 

Seitdem spielen die kleinen Tierchen eine wichtige Rolle im Kita-Alltag. So lernen die Kinder alles über die nützlichen Insekten, etwa wie ein Bienenstock funktioniert, welche Rolle die Bienenkönigin spielt und wie man Honig schleudert. »Wir süßen unser Frühstück inzwischen mit dem eigenen Honig und haben natürlich auch Gläser an die Eltern weitergegeben«, erzählt die Kitaleiterin. Im Garten wurden Sträucher gepflanzt und Blumenwiesen angelegt. Es geht darum, zu vermitteln, wie die Tiere leben und was sie brauchen, welchen Nutzen sie haben und dass man sie schützen sollte. »So können die Kinder nicht nur gegenüber Bienen, sondern Insekten im allgemeinen, eine gewisse Sensibilität entwickeln«, erklärt Kerstin Kellberg.

 

Profi übernimmt Pflege

 

Das Bienenvolk muss natürlich auch betreut werden. Das übernimmt ein Verein, Imker Sebastian Habel kommt alle 14 Tage in die Kita. Er ist nicht nur Profi im Umgang mit Bienen, sondern auch mit Kindern, erklärt ihnen in aller Ruhe alles Wissenswerte. »Inzwischen ist schon eine innige Freundschaft gewachsen, die Kinder kennen Herrn Habel, er gehört sozusagen schon zum Inventar.« Ängste seitens der Eltern, einen Bienenstock auf dem Gelände zu installieren, gab es laut der Kitaleiterin nicht, man habe sie von Anfang an mitgenommen. Die Kinder verlieren durch den regelmäßigen Kontakt mit den Bienen ihre Scheu, lernen gleichzeitig, sich in Gegenwart der kleinen Sechsbeiner ruhig zu verhalten, um die Tiere nicht zu stressen.

 

Das Jahresprojekt zum Thema nachhaltige Bildung und Naturschutz kostet natürlich Geld, genauer 170 Euro im Monat. Bezahlt wird das über Spenden. »Die Eltern sind da wirklich sehr engagiert, haben auch bei vielen Firmen angefragt und um Unterstützung gebeten«, so Kerstin Kellberg. Damit konnte das Projekt für das Jahr 2022 finanziert werden. Man hatte zuvor auch überlegt, ob man das ganze ehrenamtlich absichern kann, aber gerade die Pflege des Bienenvolks sollte dann doch ein Profi übernehmen. Für 2023 geht man jetzt einen anderen Weg, hat dazu einen Kooperationsvertrag mit der benachbarten Astrid-Lindgren-Schule geschlossen. Beide Einrichtungen teilen sich die Kosten für 2023 und es gibt gemeinsame Unterrichtsstunden.

Weiter als für dieses Jahr planen kann die Kita nicht, weil auf dem Gelände bald Bauarbeiten anstehen, die Kita dann vorrübergehend ausziehen muss. Ob die Bienen in der Zeit der Baumaßnahmen vorübergehend auf das Areal der Schule oder an einen anderen Standort umziehen können, muss erst noch geklärt werden.


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